Bonuslevel 001: 100 Jahre Game Not Over!

Mit der heutigen Episode breche ich mal aus meinem üblichen Prozedere aus, denn es gibt etwas zu feiern: 100 JAHRE “GAME NOT OVER”!* Wo stehe ich, was gibt’s Neues, wo geht die Reise hin, mehrmegadriveabergernedoch?

*aufgerundet

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Textauszug:

Schönen guten Tach. Mit der heutigen Episode breche ich mal aus meinem üblichen Prozedere aus, denn es gibt etwas zu feiern: 100 Jahre “Game Not Over”! Woohooo! Partaaaaay! Tarööööö! Oder… okay… vielleicht auch nur ein Jahr. Aber… hm… mal ernsthaft: 100 Jahre, ein Jahr – gibt’s da wirklich einen relevanten Unterschied? Wenn man mal bedenkt, wie alt das Universum ist…

Naja, okay, also: Dieser nette kleine Retrospielepodcast, dieses Hobby, das ich einfach mal machen wollte bzw. machen musste, da es schon so lange in mir herumwurmte, dass es kurz davor war, als eigene Lebensform anerkannt zu werden, das ist jetzt tatsächlich schon 100 Jahre alt! Äh, ein Jahr, meine ich natürlich. Verdammt! Ahem! Es muss gefeiert werden! Und das mache ich gerade. Ihr könnt es nicht sehen, aber ich trage einen bunten Partyhut sowie eine Nase aus Pappe. Sie ist rot. Weil das ebenso festlich wie amtlich anerkannt amüsant ist. So. Party like it’s Dschörmani!

Nun ja, sei’s drum. Ich wollte diese Gelegenheit mal nutzen, um etwas Tabula Rasa zu machen. Ein schnelles “Wo stehe ich gerade, wie geht es weiter?”-Update, angereichert mit der Beantwortung von ein paar Fragen, die ich immer wieder via E-Mail oder über die üblich verdächtigen Sozialmedienkanäle erhalte.

An dieser Stelle muss ich mich erstmal herzlichst dafür bedanken, dass es da draußen tatsächlich Wahnsinnige gibt, die “Game Not Over” nicht nur scheinbar einigermaßen gerne und regelmäßig hören, sondern sich auch noch aktiv um Kommunikation und Feedback bemühen. Ohne Scheiß: Ich finde das grandios! Vielen herzlichen Dank! All das hier ist ja immer noch ein recht umfangreicher Lernprozess für mich, jede konstruktive Kritik oder gut gemeinte Vor- und Ratschläge sind gernstens gesehen.

Und um gleich mal Verwirrung zu vermeiden: Die erste Podcastfolge habe ich zwar bereits im August 2017 hochgeladen – aber das war mehr eine Art Softlaunch, für mich zum Ausprobieren, wie das Ganze überhaupt funktioniert und so. Offiziell an den Start ging das Ganze dann Ende Oktober, mit Webseite, Social-Media-Kanälen und Tralala. Deswegen erfolgen die Tänze in den Straßen auch erst jetzt, und nicht schon vor ein paar Monaten. Außerdem passt’s mir grad gut in den Zeitplan…

Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
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Level 027: Aladdin

1993 hat ein perfekter Sturm getobt, der zum Verbund von Disney, Sega und Virgin führte – was in „ALADDIN“ resultierte. Dem Jump-n-Run-Klassiker, der es schafft, ein hervorragendes Spiel zu sein, ohne ein hervorragendes Spiel zu sein.

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Textauszug:

Lizenzspiele im Allgemeinen und Filmumsetzungen im Speziellen hatten im Spielemarkt schon immer einen ziemlich schweren Stand. Ganz seltenen positiven Ausnahmen wie Capcoms “DuckTales” stand vorher, nachher, zwischendrin und immer wieder Fließband-Scheißdreck wie “E.T. – The Video Game” oder “Superman 64” gegenüber. Gerade in den frühen 90ern hatte im Prinzip jeder Film, der mehr als Zweimarkfuffzich an den Kinokassen einbrachte, sein eigenes Spiel. Was fast immer billiger Sidescroller-Rotzmist war, dessen Entwicklung bestenfalls einen Bruchteil der Lizenzkosten verschlang. Dankbarerweise gab’s positive Ausnahmen wie “Aladdin” – das aller Wahrscheinlichkeit nach nie in einem gigantischen Erdloch verbuddelt werden wird.

Disneys “Aladdin”, also der Film, hatte eine durchaus turbulente Entwicklungsgeschichte – unter anderem weist er eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem viele, viiiiiiiiiiele Jahre in Entstehung befindlichen Animationsfilm “The Thief and the Cobbler” von Richard Williams auf, der auch als “Arabian Knights” bekannt ist. Wobei “bekannt” hier in eine Tonne Salz getaucht werden muss, da der Film bis heute nicht offiziell fertig ist – und das, obwohl seine Entwicklung bereits in den 60er Jahren begann, und es aktuell drei verschiedene Versionen davon gibt. Egal. “Aladdin” kam, sah und eroberte Weihnachten 1992 die Kinowelt im Sturm – mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 500 Millionen Dollar sowie zwei Oscars für die beste Musik sowie mit “A Whole New World” auch gleich noch den besten Song im Gepäck. Die optimalsten Voraussetzungen also für eine Computer- und Konsolen-Versoftung also. Und dennoch erschien die erst ein Jahr später. Wie konnte das denn passieren?

Kurzfassung: Disney hat’s vermasselt. Denn die meisten dürften wissen, dass die berühmte, bekannte Fassung des Spiels bei Virgin entwickelt wurde. Weit weniger bekannt ist, dass Virgin erst Disneys zweite Wahl war. Denn es war durchaus eine offizielle Spielbarmachung des Filmes in Arbeit, beim halbwegs renommierten Entwickler “Blue Sky Software”.

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Level 026: Super Mario Land 2

Man mag es kaum für möglich halten – aber es gab tatsächlich mal eine Zeit, als sich Mario nicht dauernd um die Entführungsprobleme von Prinzessin Peach kümmern musste. Eine Zeit, in der er mit Hasiohren fliegen konnte. Die Zeit von „SUPER MARIO LAND 2“.

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Textauszug:

Zu den Geschwistern Mario muss an sich nie wieder auch nur ein einziges Wort mehr verloren werden: Jeder kennt ihre Abenteuer, jeder liebt ihre Abenteuer, jeder ist mit ihrer Entstehungsgeschichte sowie dem Gravitationsgenius Shigeru Miyamoto bestens vertraut. Was also gibt es zu diesen rot-grünen Giganten der Spielegeschichte noch zu erzählen? Vielleicht, dass es mal eine Zeit gab, in der sie nicht nur schwarz-weiß durch die Gegend hopsten, sondern diese Gegend auch noch ganz anders war, als alles, was sie davor und zum Teil auch danach je wieder zu sehen bekamen? Was in erster Linie daran lag, dass sie zu dieser Phase ihres Lebens die Ziehkinder eines ganz anderen Vaters waren. Eben die Zeit der beiden “Super Mario Land”-Abenteuer.

„Super Mario Land“ war, als es bei uns am 28. September 1990 erschien, ein echt abgefahrenes Ding. Ich hatte so etwas noch nie gespielt. Es war nicht mein erstes Game-Boy-Modul – das war logischerweise das dem glücklich machenden Graukästchen beiliegende „Tetris“. Und direkt danach kam mir „Gargoyle‘s Quest“ im Haus, dem ich ja hier bereits in Level 6 diverse Lobgesänge spendierte. Aber dann kam auch schon die Zeit des Herrn Mario. Als aufmerksamer Leser der „Video Games“ und „Power Play“ war ich mit dem grundsätzlichen Schnauzbartklempnerkonzept natürlich bereits vertraut. Aber ich hatte damals noch nie eines der Abenteuer selbst gespielt. Und dann kam “Super Mario Land”.

Das hatte mit seinen großen, populären NES-Brüdern erstmal gar nicht so viel zu tun. Klar, der Held war einigermaßen erkennbar derselbe, es wurde gerannt, gesprungen und geprinzessinnenrettet. Aber drumherum war fast alles anders. Das ging schon in der Entwicklerriege los: Shigeru Miyamoto hatte sehr offensiv die Finger vom Design gelassen, da er zu dieser Zeit bereits bis unter den Scheitel in der Entwicklung der SNES-Killerapp “Super Mario World” versunken war. Das Designzepter wanderte also zu Gunpei Yokoi – was ein beeindruckender Schritt war. Denn seinerzeit war er einer der wertvollsten Nintendo-Mitarbeiter überhaupt: Zum einen war er ein profilierter Gamedesigner – ihm verdanken wir zum Beispiel die Existenz von “Metroid” und “Kid Icarus”, die er als Oberhaupt von Nintendos legendärem “R&D1”-Entwicklungsstudio produzierte. In dieser Funktion war er auch der Mentor von Miyamoto.

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Jukebox 001: Mega Drive #1

Zeit für ein neues Format, ist es nicht? Ich präsentiere – die Jukebox, die ich in unregelmäßigen Abständen mit den meiner Meinung nach besten Musikstücken einer jeweiligen Plattform befülle. Ausführliche Erläuterungen dazu gibt’s am Anfang dieser Folge.

Dieses Mal dreht sich natürlich alles um die anerkanntermaßen beste Konsole aller Zeiten – das SEGA MEGA DRIVE.

Hier die Spiele, die’s auf die Ohren gibt:

Castle of Illusion
Tiny Toon Adventures – Buster’s Hidden Treasure
Batman
Quackshot
Alien³
Mickey Mania
The Revenge of Shinobi

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Textauszug:

Herzlich willkommen zur ersten Jukebox von “Game Not Over”. Wer meinen Podcast einigermaßen aufmerksam verfolgt, der dürfte mitbekommen haben, dass ich sehr, sehr viel Wert auf Spielemusik lege. Genau genommen ist sie für mich sogar einer der wichtigsten Faktoren eines guten Spiels: Wenn ein Game einen grässlichen Soundtrack hat, ist es bei mir fast automatisch unten durch. Umgekehrt kann eine exzellente Musikbegleitung für mich Motivation genug sein, mich auch durch den grässlichsten Softwareschund zu schleppen. Spielesoundtracks machen mehr als zwei Drittel meiner sehr großen Musikbibliothek aus – ich liebe es, sie zu sammeln, und noch mehr liebe ich es, sie zu hören.

Insofern ergab es nur Sinn, dass ich sie separat nochmal präsenter platziere, als in jedem einzelnen Level sowieso schon. Und an dieser Stelle kommt die Jukebox ins Spiel. Das ist ein neues Format, das sich ausschließlich um meine absoluten Lieblingsstücke aus allen möglichen Spielen dreht, verteilt über viele verschiedene Systeme. Jede einzelne dieser Episoden, welche ich immer wieder mal in lockerer Folge dazwischen werfen werde, dreht sich um eine ganz bestimmte Plattform – den Anfang macht selbstverständlich das Mega Drive, die nachweislich mit weitem Abstand beste Konsole aller Zeiten. In jeder Folge spiele ich Musik aus jeweils sieben Games ein, erzähle ein bisschen was über diese, und lasse sonst hauptsächlich die Musik sprechen. Es wird, sehr langfristig gesprochen, natürlich viele Wiederholungen geben – also bei den Spielen zumindest, nicht bei den Stücken. Ist ja auch gar nicht anders möglich, denn zum Beispiel einen akustischen Meilenstein wie “Streets of Rage 2” kann man unmöglich auf eine einzelne Komposition reduzieren.

Aber genug der einleitenden Worte – lasst euch einfach überraschen, was die Zukunft hier bereit hält. Das mache ich nämlich auch. Deswegen biegen wir jetzt direkt zum ersten Ohrenschmeichler ab – dem 1990er “Castle of Illusion” aus Sega-Hand. Das hatte ich ja bereits in aller Ausführlichkeit in Level 8 besprochen, und an der Stelle auch schon die Herrlichkeit des Soundtracks aus der Feder von Shigenori Kamiya besungen. Das erste Stück in meiner Jukebox ist somit auch das erste, das man zu hören bekommt, wenn man “Castle of Illusion” startet – nämlich das Intro…

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Level 021: BioForge (Add-On)

“BIOFORGE” – das habe ich ja bereits in Level 21 in aller Ausführlichkeit besprochen. Und weil’s so schön war, gibt es jetzt gleich noch mehr Informationen dazu! Es folgt nämlich das erste Add-On in der lang-, laaangjährigen Geschichte von “Game Not Over”!

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Textauszug:

“BioForge” – das habe ich ja bereits in Level 21 in aller Ausführlichkeit besprochen. Wer diese Episode verpasst hat, möge sie sich bitte idealerweise genau JETZT zu Gemüte führen. Ist gar kein Problem, ich habe Zeit.

Okay, alle wissen über Origins “Interactive Movie 1” Bescheid? Bestens! Dann gibt es jetzt gleich noch mehr Informationen dazu! Es folgt nämlich das erste Add-On in der lang-, laaangjährigen Geschichte von “Game Not Over”!

Ich habe während meiner Recherche zum “BioForge”-Level recht hartnäckig versucht, dessen damaligen Chefentwickler Ken Demarest zu erreichen. Vergleichbares mache ich auch bei anderen Themen – wenn ich spezifische Fragen habe, auf die ich keine erschöpfenden Antworten finde, dann gehe ich für Informationen aus erster Hand einfach direkt an die Quelle. Im Regelfall ist das auch kein allzu großes Problem – aber in diesem Fall war’s dann doch etwas anspruchsvoller als üblich, da Ken mit der Spielebranche schon seit Langem nichts mehr am Hut hat, und mittlerweile verhältnismäßig schwer erreichbar ist. ABER! Beharrlichkeit hat sich hier ausgezahlt. Nach einigem Hin und Her hat er sich höchst freundlicherweise dazu bereit erklärt, mir meine brennendsten Fragen zu beantworten. Wofür ich wirklich höchst dankbar bin!

Da unsere gesamte Kommunikation via E-Mail lief, bekommt ihr nachfolgend leider nicht Ken selbst, sondern schon wieder nur mich zu hören, als Fragen stellender Kautz und dieselben beantwortender Demarest. Ich habe seine Antworten zu 100% sinnerhaltend übersetzt – wenn also etwas nach Quatsch klingen sollte, dann liegt’s nicht ausschließlich an mir. Das wird aber nicht vorkommen, denn Ken ist wunderbar offen und ehrlich auf all meine Fragen eingegangen. Was ich natürlich verdammt super finde.

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Level 025: The Legend of Kyrandia

Eine Märchenwelt voller Magie, Edelsteine und königsmordender Psycho-Kasper – das war das 1992er „THE LEGEND OF KYRANDIA“. Ein fast klassisches Point-n-Click-Adventure eines Entwicklers, den man nicht zwangsläufig mit diesem Genre in Verbindung bringt.

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Textauszug:

Es wurde hier und da bereits das eine oder andere Mal erwähnt: Anfang der 90er Jahre waren Point-n-Click-Adventures eines der heißesten und auch lukrativsten Genres. LucasArts haute einen Klassiker nach dem anderen auf den Markt, und Sierra… ääähhh… war auch da. Ahem. Wie bereits in Level 20 hier erwähnt, gab es neben diesen beiden Giganten aber auch noch Platz für weitere Knobelaspiranten – und einen davon dürfte wohl kaum einer wirklich auf dem Radar gehabt haben. Nämlich die Westwood Studios.

Heute kennt man Westwood in erster Linie als Erschaffer und Vervielfältiger der absurd erfolgreichen “Command & Conquer”-Serie, als DIE großen Konkurrenten von Blizzard. Bzw. trauert ihnen hinterher, da die Firma 1998 von Electronic Arts gekauft und, wie es damals der Businessplan von EA wohl einfach vorsah, komplett ausgeweidet und als schlaffe Hülle 2003 folgerichtig auch dichtgemacht wurde. Anfang der 90er war das aber noch ganz anders, denn da waren die Damen und Herren Westwood vor allem erstmal eines: komplett unbeschriebene Blätter. Und das, obwohl es die Firma schon seit 1985 gab! In den ersten Jahren nach seiner Gründung war das in Las Vegas als “Westwood Associates” aus der Taufe gehobene Unternehmen rund um Brett Sperry und Louis Castle in erster Linie ein Konvertierungslakai, der zum Beispiel die “Temple of Apshai”-Trilogie für Epyx auf Amiga und Atari ST hievte, was kolportierterweise lediglich 18.000 Dollar einbrachte.

Deutlich lukrativer dürfte die Zusammenarbeit mit SSI gewesen sein, für die Westwood Anfang der 90er die legendären ersten beiden Teile der “Eye of the Beholder”-Trilogie entwickelte – zwei anspruchsvolle und durch das “AD&D”-Korsett etwas eingeschränkte, aber gleichzeitig auch wunderschöne und für damalige Verhältnisse angenehm leicht zu bedienende Dungeon-Crawler.

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Level 024: The Lost Vikings

Selbst ein Gigant wie Blizzard Entertainment muss irgendwo mal klein anfangen. Und in diesem Fall beinhalten diese Wurzeln Schnauzbärte, Flugschilde sowie einen Bösewicht namens “Tomator” – „THE LOST VIKINGS“ bot all das und noch viel, viel mehr!

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Textauszug:

Blizzard Entertainment ist bekanntermaßen eine Weltmacht – einer der größten, wichtigsten und einflussreichsten Spieleentwickler nicht nur unserer Zeit, sondern aller Zeiten! Aber selbst ein derartiger Koloss muss irgendwo mal klein anfangen – und in diesem Fall beinhalten diese Wurzeln Schnauzbärte, Flugschilde sowie einen Bösewicht namens “Tomator”. Herzlichen willkommen im 24. Level von “Game Not Over”!

Die Geschichte von “Blizzard Entertainment” ist ebenso lang wie verschwurbelt – und soll jetzt nicht im Detail beleuchtet werden. Hier und heute reicht es, darauf hinzuweisen, dass die Firma ihren Anfang im Jahr 1991 nahm, unter dem ein klein bisschen dümmlichen Namen “Silicon & Synapse” (Sin-Apps). Am Anfang schlug sich das Unternehmen der drei Studentenkumpels Allen Adham, Mike Morhaime und Frank Pearce vor allem mit Portierungen von Spielen wie “Lord of the Rings” oder “Battle Chess” herum – bevor man mit “RPM Racing” in Zusammenarbeit mit Interplay das erste in den USA entwickelte Spiel fürs Super Nintendo bastelte. Diese Kooperation war so fruchtbar, dass man sich danach noch eine Weile treu blieb – vor allem für den nächsten Titel der Winzfirma: “The Lost Vikings”.

Dessen Entwicklung begann bereits im Anfangsjahr, und wurde in erster Linie von den Gründervätern ausgeführt – insgesamt bestand das Wikinger-Kernteam aus gerade mal zehn Leuten, die knapp anderthalb Jahre lang an dem Spiel werkelten, das Mitte 1992 dann über Interplay in den amerikanischen Läden landete – der Rest der Welt kam erst ein Jahr später an die Reihe. Genauso wie alle Nicht-Super-Nintendo-Besitzer, denn auf dieser Fassung lag der Entwicklungsfokus. Nochmal knapp ein halbes Jahr darauf durften dann endlich auch Fans von Mega Drive, PC und Amiga loslegen, wobei es zwischen den Plattformen durchaus spürbare Unterschiede gab.

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Level 023: Bleifuss

Wenn man 1995 mit etwas nicht gerechnet hatte, dann vermutlich, dass der PC sich in eine rasend schnelle Arcade-Rennmaschine verwandeln konnte. Und dann kam „BLEIFUSS“, und machte es einfach möglich!

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Textauszug:

Der Arcade-Racer ist eines der ältesten Spielegenres überhaupt – bereits 1976 sorgte Atari mit “Night Driver” für unkomplizierten Rennspaß in den Spielhallen. Und seitdem wurde logischerweise kontinuierlich Vollgas gegeben: Titel wie “Pole Position”, “Hang On”, “Buggy Boy”, “OutRun”, “Test Drive” oder die “Lotus”-Serie dürften wohl jedem etwas sagen, der Spaß hinter virtuellen Lenkrädern hat – von halbwegs neumodischem Kram wie “Burnout”, “Super Mario Kart”, “Trackmania” oder “Blur” mal ganz zu schweigen. Aus dem Meer der Raserei tauchen immer wieder mal Ausnahmetitel auf, die das Genre für immer verändern – Spiele wie “Ridge Racer” zum Beispiel. Denn das sorgte nicht nur in der Spielhalle, sondern vor allem auch als Starttitel für die PlayStation für ungläubige Blicke, kaum kontrollierbare Sabberfluten – und führte schlussendlich zur Entwicklung eines PC-Rennspiels, mit dem eigentlich niemand gerechnet haben dürfte: Bleifuss.

Der Grund für die allgemeine Überraschung hier war ein ganz ähnlicher wie 1992 bei “Comanche”. Ich werde jetzt dessen Geschichte nicht nochmal komplett durchgehen, denn das habe ich in aller Ausführlichkeit bereits in Level 14 getan – eine Episode, auf die ich den geneigten Hörer bei dieser Gelegenheit gerne und wahnsinnig subtil verweise. In aller Kürze: Das Entwicklerstudio von “Comanche”, nämlich NovaLogic, hatte bis dahin kein Schwein auf dem Radar – denn die haben vor ihrem Voxel-Durchbruch nur belanglosen Quark gemacht.

Bei “Bleifuss” war’s ganz ähnlich, wobei in diesem Falle auch noch eine reichlich ungewöhnliche Abstammung dazukommt. Denn dessen Entwicklerstudio “Graffiti” sitzt im italienischen Mailand – und in den 90ern war die italienische Spieleentwicklerszene ungefähr so ausgeprägt wie die grönländische. Gegründet wurde die damals gerade Mal sieben Mann kleine Firma im Jahr 1992 von Antonio Farina, und kümmerte sich anfangs um Portierungen erfolgreicher Software auf den südeuropäischen Markt – unter anderem entwickelte Graffiti die spanische Version von Westwoods Rollenspiel-Hit “Lands of Lore: The Throne of Chaos”, über das hier noch an anderer Stelle ausführlich zu sprechen sein wird. Das erste eigene Spiel der Truppe war die 1993 für Konami entwickelte Super-Nintendo-Puzzelei “Super Loopz” – die allerdings nur in Japan veröffentlicht wurde…

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Level 022: Jill of the Jungle

Wenn man „JILL OF THE JUNGLE“ hört, fallen dem Kenner viele Begriffe ein: Toughe Heldin, spaßiges Jump-n-Run, Epic MegaGames oder die Verwandlung in einen Frosch. Ich muss sofort an völlig bekloppte Soundeffekte denken.

Update vom 5. Dezember 2018: Die komplette „Jill“-Trilogie ist mittlerweile auf gog.com erhältlich – kostenlos!

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Textauszug:

In den 90ern fanden viele gigantische Schlachten statt. Amiga gegen Atari ST oder Mega Drive gegen Super Nintendo legten eindeutig fest, wer wirklich cool war, und wer einen Atari ST hatte. Ein epochales Gemetzel war etwas weniger bekannt, hatte aber nachhaltigere Konsequenzen auf die Entwicklung der Menschheit als das Gefummel von Hulk Hogan am Ultimate Warrior. Nämlich die Schlacht der 3D-Engines. Wer würde triumphieren? Platzhirsch id Software mit seinem funkelnden neuen “Quake 2”-Triebwerk? Oder die Emporkömmlinge mit dem bescheuerten Namen “Epic Megagames” und ihrem sogenannten “Unreal”-Dingens? Wie das ausging, soll heute nicht das Thema sein. Was dagegen an dieser Stelle relevant ist, ist, dass das Scharmützel zwischen diesen beiden speziellen Firmen bereits deutlich früher begann – nämlich in einer Zeit, als noch keiner so wirklich an 3D-Rabatz dachte.

Ach, Shareware. Das war noch ein schönes Konzept. Seinen Anfang nahm es bereits in den 80ern, als Hobbyprogrammierer, die ihre Programme nicht so einfach in die Händlerregale dieser Welt stellen konnten, nach Wegen suchten, trotzdem irgendwie Leute zu erreichen. Das gängige Resultat war damals, dass Anwendungssoftware wie Texteditoren, Datenbanken oder Grafiktools über frühe Versionen des Internets, sogenannte „Bulletin Board Systems“, einfach verschenkt wurden – im Programm selbst oder in einer beiliegenden Informationsdatei stand dann, wie man sich beim Entwickler erkenntlich zeigen konnte, falls man das Ganze mochte. Klar, mit kostenlosem Kram erreicht man natürlich schnell die Leute. Aber mal ehrlich: Wie viele zahlen denn noch, wenn sie etwas bereits kostenlos erhalten haben? Eben. Das war auch dem Mittzwanziger Scott Miller bewusst, als er im Jahr 1987 die Firma Apogee Software aus der Taufe hob, um seine selbstgeschriebenen Spiele wie die beiden Textadventures “Beyond the Titanic” und “Supernova” zu vertreiben. Zuerst nutzte er dafür das klassische Sharewaremodell – verschenkte also die Spiele, in der Hoffnung, dass Leute sie genügend mögen würden, um dafür ein bisschen was springen zu lassen. Das Resultat: Beide Spiele brachten ihm zusammen weniger als 10.000 Dollar ein. Das funktionierte einfach nicht. Also setzt er sich hin und überlegte, wie man die Leute dazu bringen konnte, für Software, die sie toll finden, auch zu bezahlen, ohne sich vorher komplett nackig machen zu müssen, und hinterher nackig zu bleiben, weil man sich keine Klamotten leisten konnte…

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Level 021: BioForge

Wie viele Spiele kennt ihr, in denen man einen Gegner mit seinem eigenen, abgerissenen Arm verprügelt? Mir fällt in erster Linie „BIOFORGE“ ein – das sich nicht nur, aber auch deswegen in mein Gedächtnis eingebrannt hat.

Aktualisierung: „BioForge“-Entwickler Ken Demarest hat mir noch ein paar brennende Fragen zum Spiel beantwortet.

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Textauszug:

Wir erinnern uns: “Ahhhh, das eine Spiel, hier, Dings. Das, in dem man den bekloppten blauen Kerl mit seinem eigenen abgerissenen Arm verdroschen hat! Das war geil! Wie hieß das gleich nochmal?” Nun. “BioForge”. Es hieß “BioForge”. Ich helfe doch gern.

Es gibt nur wenige Spieleentwickler, mit denen ich derart wohlige Gefühle verbinde, wie “Origin Systems”. Lord Britishs Firma war eine der nachweislich besten und innovativsten Spielemanufakturen der 90er: “Ultima” und “Wing Commander” kennt selbst heute noch jeder, und mein ungehemmter Lobgesang auf “Strike Commander” war nicht ohne Grund die allererste Folge hier – “We Create Worlds” war nicht nur das Motto der Firma, sondern vor allem ein Versprechen. Und die Welt von “BioForge” ist meiner Meinung nach eine der besten, die jemals von den Kult-Texanern erschaffen wurde.

Obwohl die Vorzeichen damals eher auf “Hmmmmm?” standen. Denn was da ab Ende März des Jahres 1995 in den Spieleläden wartete, trug bereits vorn und hinten auf der Packung überdeutlich den Schreckensbegriff “Interactive Movie” vor sich her. Und das bedeutete zu dieser Zeit in allererster Linie billig produzierten Videoschrott auf Soap-Niveau, mit fast so viel Interaktivität wie ein Testbild. Dankbarerweise handelte es sich hier aber um Origin – und die hatten eine sehr eigene und dankbarerweise auch sehr andere Vorstellung davon, was ein interaktiver Film sein sollte. Richard Garriott hat im Interview mit der Zeitschrift PC Gamer mal konkretisiert, was er damit meinte: ““Interactive Movies have become a buzzword, so it’s being applied to games which aren’t really interactive movies. Just because a game has live action video that doesn’t automatically make it an interactive movie, because you have very little control over the character. Neither is a game in which you click on an icon, then sit back and watch a scene take place. That’s not true interaction or emotional involvement.”

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