Jukebox 018: DOS #3

Musik ist schön, Musik ist Freund, Musik geht immer – besonders, wenn sie aus der MS-DOS-Ära stammt. Nein, ich meine nicht den frühen Teil ebendieser, als der gammelige PC-Speaker mit seinen markanten beiden Arten von Musik namens „BEEP!“ und „BEEEEEEEEEEEEEEP!!!“ die Gehörgänge und Lebenswillen aller PC-Nutzer aktiv vernichtete. Nein, ich rede natürlich von der Herrschaftsphase der Soundkarten, der Adlibs und Soundblasters und Roland MT-32s und Gravis Ultrasounds dieser Welt! Wer kann sich an die noch erinnern? Es ist okay, wenn ihr eure Zivis bittet, die Arme für euch zu heben.

Äh. Was ich eigentlich sagen wollte: War eine tolle Zeit, mit ganz viel toller Musik! Was mir natürlich Motivation und Gelegenheit genug ist, euch einige der schönsten Stücke dieser Ära vorzuspielen, aus den folgenden sieben Games:

Little Big Adventure (ab 0m33s)
Dune (ab 08m08s)
TIE Fighter (ab 17m08s)
Jurassic Park (ab 24m32s)
Tyrian (ab 32m38s)
Fatal Racing (ab 38m33s)
Bleifuss 2 (ab 52m17s)

Ich wünsche euch bestmögliche Ohrenumschmeichelung!

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Textauszug:

Hallo, liebe Leute!

Na, schau einer an, da ist es doch glatt schon wieder an der Zeit für eine neue Jukebox bei “Game Not Over”. Und einmal mehr, genau genommen mittlerweile nun schon zum dritten Mal, dreht sie sich um schöne PC-Spiele aus der MS-DOS-Ära! Meine Vorgehensweise hier sollte wohl mittlerweile bekannt sein, deswegen springe ich jetzt einfach mal ohne großes Herumgemeier direkt zum ersten Titel.

Und das ist, wie könnte es anders sein, natürlich das 1994er “Little Big Adventure”. Bekanntermaßen eines meiner liebsten Spiele aller Zeiten, und nach wie vor das, von dem ich behaupte, dass es den besten Spielesoundtrack aller Zeiten in sich trägt! Ihr glaubt mir nicht? Müsst ihr auch nicht. Aber euren Ohren, denen vertraut ihr doch bestimmt, oder? Und genau diese erhalten jetzt drei Mal entspanntes Seelenfutter aus der abgefahrenen Welt Twinsun – nämlich “The Quest”, “The Rebels” und “The Village”, allesamt aus der Feder von Philippe Vachey.

“Dune”, veröffentlicht im Jahr 1992, ist… nicht meins. Im Pantheon der Spiele von Cryo Interactive ist das sogar noch eines der interessanteren Games, aber das heißt eigentlich nicht so wahnsinnig viel. Wie alle Spiele dieser sehr speziellen Franzosen sieht es fantastisch aus, und klingt sogar noch viel besser, wie ihr gleich hören werdet. Aber wie so oft haben die da einfach vergessen, auch ein Spiel einzubauen. Ach, ist ja auch egal. Jetzt gibt’s einfach drei Stücke aus dem größtenteils ganz fantastischen Soundtrack von Stephane Picq zu hören: Den Einstieg namens “Spice Opera”, ein Stück namens “Wake Up”, auch bekannt als “Map of Arrakis”, und die Komposition die beim Flug mit dem Ornithopter erklingt – alle drei in der Version für Roland MT-32.

Das 1994 veröffentlichte “TIE Fighter” von LucasArts ist meiner Meinung nach noch bis heute eines der besten Star-Wars-Spiele überhaupt. Das gute Teil habe ich ja auch schon in aller Ausführlichkeit besprochen, damals, in Level 50 hier. Bei dieser Gelegenheit habe ich natürlich auch den schlicht sensationellen Soundtrack von Michael Land, Peter McConnell und Clint Bajakian in alle verfügbaren Universen gelobt, aus dem ihr jetzt wieder drei Stücke zu hören bekommt: Die dramatische Einstiegskomposition, die Musik im Haupthangar sowie die, die bei der Missionsauswahl erschallt. Auch hier gibt’s wieder die Roland-MT-32-Varianten zu hören…
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Level 023: Bleifuss

Wenn man 1995 mit etwas nicht gerechnet hatte, dann vermutlich, dass der PC sich in eine rasend schnelle Arcade-Rennmaschine verwandeln konnte. Und dann kam „BLEIFUSS“, und machte es einfach möglich!

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Textauszug:

Der Arcade-Racer ist eines der ältesten Spielegenres überhaupt – bereits 1976 sorgte Atari mit “Night Driver” für unkomplizierten Rennspaß in den Spielhallen. Und seitdem wurde logischerweise kontinuierlich Vollgas gegeben: Titel wie “Pole Position”, “Hang On”, “Buggy Boy”, “OutRun”, “Test Drive” oder die “Lotus”-Serie dürften wohl jedem etwas sagen, der Spaß hinter virtuellen Lenkrädern hat – von halbwegs neumodischem Kram wie “Burnout”, “Super Mario Kart”, “Trackmania” oder “Blur” mal ganz zu schweigen. Aus dem Meer der Raserei tauchen immer wieder mal Ausnahmetitel auf, die das Genre für immer verändern – Spiele wie “Ridge Racer” zum Beispiel. Denn das sorgte nicht nur in der Spielhalle, sondern vor allem auch als Starttitel für die PlayStation für ungläubige Blicke, kaum kontrollierbare Sabberfluten – und führte schlussendlich zur Entwicklung eines PC-Rennspiels, mit dem eigentlich niemand gerechnet haben dürfte: Bleifuss.

Der Grund für die allgemeine Überraschung hier war ein ganz ähnlicher wie 1992 bei “Comanche”. Ich werde jetzt dessen Geschichte nicht nochmal komplett durchgehen, denn das habe ich in aller Ausführlichkeit bereits in Level 14 getan – eine Episode, auf die ich den geneigten Hörer bei dieser Gelegenheit gerne und wahnsinnig subtil verweise. In aller Kürze: Das Entwicklerstudio von “Comanche”, nämlich NovaLogic, hatte bis dahin kein Schwein auf dem Radar – denn die haben vor ihrem Voxel-Durchbruch nur belanglosen Quark gemacht.

Bei “Bleifuss” war’s ganz ähnlich, wobei in diesem Falle auch noch eine reichlich ungewöhnliche Abstammung dazukommt. Denn dessen Entwicklerstudio “Graffiti” sitzt im italienischen Mailand – und in den 90ern war die italienische Spieleentwicklerszene ungefähr so ausgeprägt wie die grönländische. Gegründet wurde die damals gerade Mal sieben Mann kleine Firma im Jahr 1992 von Antonio Farina, und kümmerte sich anfangs um Portierungen erfolgreicher Software auf den südeuropäischen Markt – unter anderem entwickelte Graffiti die spanische Version von Westwoods Rollenspiel-Hit “Lands of Lore: The Throne of Chaos”, über das hier noch an anderer Stelle ausführlich zu sprechen sein wird. Das erste eigene Spiel der Truppe war die 1993 für Konami entwickelte Super-Nintendo-Puzzelei “Super Loopz” – die allerdings nur in Japan veröffentlicht wurde…

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