Level 103: Ghostbusters (Hörprobe)

„Who you gonna call?“ – eine Frage, die seit dem Jahr 1984 ganz offiziell nicht mehr mit „Dei Mudda!“, sondern mit einem gebrüllten „GHOSTBUSTERS“ beantwortet wird. Ein super-erfolgreicher Film, eine Mediensensation, eines der wiedererkennbarsten Logos aller Zeiten – kein Wunder also, dass auch ratzfatz die offiziellen Spiele den Markt überfluteten wie Geister die Straßen von New York. Eines davon nehme ich mir hier genauer zur Brust – nämlich das, was 1990 auf dem Mega Drive erschien.

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Textauszug:

Ghostbusters ist selbst heute noch, knapp 40 Jahre nach seiner Erschaffung, ein bemerkenswert riesiges Franchise – mit einem der wiedererkennbarsten Logos aller Zeiten, einem zwar geklauten, aber dennoch ikonischen Titelsong, vielen Filmen und Comic-Serien und Spielkram und Tonnen an Zitaten für die Ewigkeit. Sowie natürlich jede Menge Spiele. Oh, so viele Spiele. Von denen ich mir für diesen Level genau eines aus dem Schleimpool gefischt habe.

Jaja, die 80er. Schlimme Zeit. Rosa Schweißbänder, Schwarzenegger-kompatible Schulterpolster, Keytars, grausame Synthesizer-Musik, Ghostbusters. Im Juni 1984 dröhnte erstmals die Frage “Who you gonna call?” durch die Kinosäle, und aus dem Stand ward ein Klassiker erschaffen. Der zugegebenermaßen auch heute noch echt viel Spaß macht, was ich persönlich nur von sehr, sehr, sehr wenigen Filmen aus den 80ern behaupten würde. Die drei Hauptdarsteller und Autoren Dan Aykroyd, Bill Murray und Harold Ramis waren da gerade auf dem Höhepunkt ihres Komiker-Schaffens, und das merkt man dem Film auch wirklich an.

Kein Wunder also, dass noch im selben Jahr, genau genommen schon im Oktober 1984, ein zum Film passendes Spiel veröffentlicht wurde: Das hieß einfach nur “Ghostbusters”, und wurde erschaffen von Activision-Mitgründer und Atari-2600-Legende David Crane, hallo Level 36, hallo Pitfall! – und zwar überlieferterweise in gerade mal sechs Wochen! Was nur möglich war, weil Crane ein anderes Spielkonzept namens “Car Wars”, das im Großen und Ganzen bereits fertig in seiner Schublade lag, nehmen und auf die neue Lizenz umbürsten konnte – in der man dann nicht nur New York von Geistern befreien, sondern sich auch darum kümmern musste, den eigenen Laden finanziell am Leben zu halten…

Dem klassischen Prinzip der Shareware folgend gibt es von diesem Level im öffentlichen Feed nur das erste Drittel zu hören. Die komplette Episode findet ihr in meinen Unterstützerkanälen auf Steady und Patreon – für nur fünf Euro im Monat (bzw. sogar nur vier im Jahresabo) erhaltet ihr da eine Tonne an Extra-Inhalten für euer Geld! Was genau das alles ist, erfahrt ihr hier. Schaut doch mal vorbei!
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Level 101: Moonwalker (Hörprobe)

Spiele, in denen Michael Jackson auf die eine oder andere Weise vorkommt, gibt es gar nicht mal so wenige – aber Spiele, die sich in ihrer Komplettheit um ihn drehen? Nicht ganz so viele. Das wohl bekannteste davon dürfte wohl das 1990er „MOONWALKER“ sein, das den ebenso bizarren wie gleichnamigen „Film“ aus dem Jahr 1988 als Aufhänger nimmt, um Michael tanzen, Kinder retten und sich in ein Raumschiff verwandeln zu lassen. Und „Hoo!“ zu machen. Natürlich.

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Textauszug:

Michael Jackson war zu Lebzeiten sicherlich vieles: Begnadeter Sänger und Tänzer, zwischenzeitlich vermutlich der einsamste Mensch der Welt, potenziell fragwürdiger Freund aller Kinder, Affenbesitzer, minimal ungeschickt im öffentlichen Umgang mit seinem eigenen Baby – und nicht zu vergessen Vorreiter des Social Distancing. Aber eines war er mit Sicherheit nicht: ein guter Schauspieler. Aber er, der “King of Pop”, war eine Zeit lang einer der berühmtesten Menschen der Welt – also erhielt er gefälligst auch seinen eigenen Film: “Michael Jackson’s Moonwalker”, erschienen 1988, und alles in allem enorm scheiße und blöd, aber voller guter Musik und schier endlosem Potenzial für auch heute noch sehr wirksame Memes. Klar, dass daraus dann auch ein Spiel entstehen musste oder 48. Von denen ich eines in den Mittelpunkt des 101. Levels von “Game Not Over” schubse.

“Moonwalker” – boah ey, was für ein Riesenhaufen Scheiße. Wirklich – grauenhaft! Also, als Film, wohlgemerkt. Eigentlich ist es ja gar kein Film. Es ist eine Ansammlung von Live-Auftritten, diversen Musikvideos, und da speziell des Filetstücks “Smooth Criminal”, einer Jackson-5-Retrospektive sowie jeder Menge “Wisst ihr eigentlich, wie geil ich bin?”-Spiegelwichserei vom Herr Jackson, die von einer halben Briefmarke voll Handlung zusammengehalten werden, in denen Michael sein schlicht einfach mal leider so überhaupt gar nicht vorhandenes Schauspieltalent ausleben darf. Kinder werden von einem auf übercool gebürsteten Joe Pesci entführt, der nicht etwa einen weißen Morpheus spielt, sondern den Drogenhändler/Kidnapper “Mr. Big”, bizarre Knetgummi-Stop-Motion-Figuren mit gigantischen Köpfen spielen eine ebenso wichtige Rolle wie jede Menge Spinnen, Michael tanzt zwischendurch mal mit einem gigantischen Hasi Jackson und verwandelt sich zuerst in ein Auto, danach in einen gigantischen Jacksonbot und schließlich in ein Raumschiff, weil Gründe – also, das Ding ist in absolut jeder Hinsicht schlicht unerklärlich, und aus meiner Sicht das Film-Pendant einer kontextlos in ein Mikro schreienden Yoko Ono. Aber hey, schaut ihn euch gerne mal auf Youtube an, wenn ihr gerade anderthalb Stunden Lebenszeit übrig habt – aber beschwert euch dann nicht bei mir, wenn eure Dusche danach durch Überbeanspruchung kollabiert…

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Level 096: Zero Wing

Wer mit dem Internet im Allgemeinen und dem Stichwort „Meme“ im Speziellen vertraut ist, der dürfte den Satz „All Your Base Are Belong To Us“ gut kennen. Was ein paar Leute vielleicht nicht wissen: Zu dem gehört auch noch ein Spiel dazu. Und zwar ein ganz besonderes – nämlich das 1989er „ZERO WING“.

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Textauszug:

Wenn man an legendäre Horizontalshooter denkt, dann fallen dem Kenner sofort etliche der üblichen Verdächtigen ein: “R-Type”, “Thunder Force”, “Gradius”, “Parodius”, “Apidya”, “Gley Lancer”, “Last Resort”, “Katakis” etc. etc. Guter Kram. Ein Name aber dürfte vermutlich erst sehr spät fallen, wenn überhaupt: “Zero Wing”. Und das, obwohl er zu einem der wichtigsten Spiele aller Zeiten gehört! In, ähm… in gewisser Weise.

Toaplan ist so ein Name, der in eingeweihten Kreisen vor allem in leisen und ehrwürdigen Tönen ausgesprochen wird, der aber in der breiten Masse vor allem mit Aussagen wie “Toawhatnow?” quittiert werden dürfte. Die Firma, die zwar bereits 1979 in Tokyo gegründet, aber erst 1984 durch die Vereinigung der beiden kleinen Unternehmen Orca und Crux zum reinen Spielehersteller gemacht wurde, hat im Laufe ihrer darauffolgenden zehn Lebensjahre einige unter Connaisseuren extrem populäre Shmups entwickelt – Namen wie “Tiger-Heli”, “Twin Cobra”, “Hellfire” oder “Truxton” haben in entsprechenden Kreisen noch bis heute einen ruhmreichen Klang. Von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen waren es vor allem die Vertikalscroller, die Toaplan in den Spielhallen und auf den 8- und 16-Bit-Konsolen dieser Welt berühmt machten – aber die Zeit ihres Lebens immer sehr klein gehaltene Firma hatte auch zwei sehr bekannte Horizontalballereien im Portfolio. Die eine war das im Frühjahr 1989 veröffentlichte “Hellfire” – und die andere war das nur wenige Monate darauf folgende “Zero Wing”.

Dessen Entwicklung begann ungewöhnlich – denn laut Tatsuya Uemura, einem der Gründer des Spiele-bezogenen Toaplan und Komponisten für die meisten Shooter der Firma, war es eigentlich nie geplant, “Zero Wing” zu veröffentlichen. Die Entwicklung von “Hellfire” war für das Unternehmen eine sehr anstrengende, und das Grafiksystem dieses Spiels sollte danach eigentlich nur genutzt werden, um neue Mitarbeiter zu trainieren, sie mit den Werkzeugen der Firma vertraut zu machen. Was auch gemacht wurde, mit dem Resultat, dass Chefprogrammierer Toshiaki Ota zu Beginn der einzige Toaplan-Veteran war, der am Projekt “Zero Wing” beteiligt war – alle anderen Mitarbeiter waren komplett neu und unerfahren…

Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
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Level 094: Batman

Die Geschichte der Computer- und Videospiele rund um den fledermausförmigsten Dunkelritter aller Zeiten ist vor allem eine enorm ausführliche – Gevatter Spitzohr hat etwa zwölf Batilliarden Spiele in seinem Krimskramsgürtel! Leicht aufgerundet. Hier und jetzt soll es mir aber um ein ganz spezielles gehen. Nämlich das „BATMAN“, das 1990* auf dem Mega Drive erschien!

*bzw. 1991**
**bzw. 1992

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Textauszug:

Batmaaaaan! Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na! Batmaaaaan!

Taaaa! Hat mit dem Spiel, um das es mir hier und jetzt geht zwar praktisch überhaupt nix zu tun, aber ich wollte das schon sehr lange mal in ein Mikro singen. Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä!

Über Batman-Spiele zu sprechen ist ein bisschen wie Wasser zu zählen – meine Güte, wo fängt man da an? Bei dem isometrischen Ding auf den 8-Bit-Computern aus der Zeit, in der die Welt noch Schwarz-Weiß war und die Menschen sich über Grunzlaute verständigt haben? Bei dem spielbaren Comic “Batman: The Caped Crusader” aus dem Jahr 1988? Bei irgendeinem der gefühlt 20 Gurkillionen Superhelden-Spiele, in denen Batman oder zumindest ein Batman-förmiger Außenschlüpperträger vorkommt? Ach, sinnlos! Die Historie der Batgames aufzudröseln würde diverse eigene ausgewalzte Podcasts in Anspruch nehmen – deswegen beschränke ich mich hier und jetzt auf eines davon. Nämlich das, das auf dem 1989er Blockbuster basiert. Ja, dem mit Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger und der Prince-Mucke.

Aber auch da könnte man mit heftiger Berechtigung fragen: Ja, welches Spiel genau meint der feine Herr Kautz denn? Das Teil, das 1989 von den üblichen Verdächtigen Ocean Software in Richtung so ziemlich aller westlichen 8- und 16-Bit-Heimcomputer der damaligen Zeit herausgewürgt wurde? Das Spiel fürs NES? Das Spiel für den Game Boy? Das Spiel für die PC-Engine? Nein, ich meine natürlich die eine Fassung, die in dieser Aufzählung noch fehlt – nämlich die fürs Mega Drive. Duh!

Die stammte, wie alle anderen Konsolenversionen auch, aus den Händen von Sunsoft – einer im japanischen Kōnan in der sehr südlichen gelegenen Präfektur Aichi arbeitenden Firma – die es bereits seit 1978 gibt, und die sich im Jahr 1988 die Rechte an der Filmmarke “Batman” vom Lizenzgeber Warner Bros. sichern konnte, um auf Basis des zu diesem Zeitpunkt gerade in Arbeit befindlichen Films von Tim Burton Spiele zu entwickeln…


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Gute neue Zeit 01: Ghosts ’n Goblins Resurrection

Ein neues Format in der Welt von „Game Not Over“! Es trägt den Namen „Gute neue Zeit“, und in ihm schaue ich mir Spiele genauer an, die so aussehen, als wären sie sehr alt, aber in Wahrheit ganz schön neu sind, und klopfe sie auf ihre Gegenwartstauglichkeit ab. Den Anfang macht das 2021er „Ghosts ’n Goblins Resurrection“ von Capcom – das einer bekanntermaßen altehrwürdigen Serie entspringt, die mehr als alles andere für verfrühten Haarausfall, angerissene Stimmbänder und Gamepad-förmige Löcher in Wänden und Fernsehern steht.

Die erste Folge dieses neuen Formats ist wie üblich für alle frei verfügbar – kommende Episoden werden dann allerdings ausschließlich für meine Unterstützerinnen und Unterstützer auf Steady und Patreon erhältlich sein. Für nur fünf Euro im Monat (bzw. sogar nur vier im Jahresabo) erhaltet ihr da eine Tonne an zusätzlichen Inhalten aufs Ohr – schaut (bzw. lauscht) doch einfach mal vorbei! Eine Komplettübersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier.

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Textauszug:

Hallo allerseits! Bei “Game Not Over” beschäftige ich mich ja ebenso hauptberuflich wie hauptsächlich mit allem, was aus Nullen und Einsen besteht, die alt genug sind, um in den USA ein Bier kaufen zu dürfen. Ich wurde aber in den knapp fünf Jahren, in denen dieser Podcast das Interweb unsicher macht, nun schon mehrfach danach befragt, ob ich mir nicht auch mal das eine oder andere Spiel anschauen möge, das aussieht wie eines, das aus meinen Gülden-Glänzendes-Haupthaar-Tagen stammt, in Wahrheit aber meinen Traurige-Graue-Reste-Zeiten entspringt. Sprich: Entweder neue Spiele, die auf Alt gebürstet sind, oder alten bzw. klassischen Serien entspringen, von denen man schon eine ganze Weile lang nichts gehört hat. Das eine oder andere davon habe ich ja bereits im Rahmen der “Wertschätzung” bei den glücklich machenden Kollegen von “The Pod” besprochen, allen voran “Streets of Rage 4” und “Battle Axe”. Aber das geschah ja bislang immer nur so sporadisch, und auch nur, wenn das Thema mal reingepasst hat.

Dazu kam noch, dass ich bis vor Kurzem schlicht nicht die Zeit hatte, mich neben den Haupt-Podcastfolgen sowie den diversen Unterstützer-Formaten für meine backenden Damen und Herren auf Patreon und Steady auch noch um ein halbwegs regelmäßiges Testformat zu bemühen. Das ist mittlerweile anders – und da 2022 sowieso für mich das große Jahr der großen Experimente ist, gebe ich jetzt auch diesem mal eine Chance. Ich nenne das Format schlaufroschig einfach mal “Gute neue Zeit”, und probiere das jetzt einfach mal aus. Für den Anfang beschränke ich mich auf Spiele, die ich explizit gut finde – das soll jetzt erstmal nur ein Empfehlungsformat sein, kein umfassendes Testmagazin. Das könnte ich auch überhaupt nicht mal ansatzweise leisten! Sofern sich das Format bewährt, und an dieser Stelle kommt ihr und euer Feedback ins Spiel, dann wird das vielleicht auch mal etwas mehr in die Breite gehen – aber, ganz ehrlich, das ist Zukunftsmusik. Und die enthält Tubas, also lasse ich erstmal die Finger davon…
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Level 086: Panza Kick Boxing

André Panza – nicht direkt der donnerhalligste Name aller Zeiten im Kampfsport. Und dennoch steht er im Titel eines Spiels, das in dem Genre, das es vertritt, sehr wichtige Fußspuren hinterlassen hat. Und in seinem Gesicht vermutlich auch. Die Rede ist natürlich vom 1990er „PANZA KICK BOXING“!

Vielen herzlichen Dank an Chefentwickler Pascal Jarry für die geduldige Beantwortung all meiner Fragen!

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Textauszug:

Heutzutage sind Fighting Games ja eher auf das Spektakel gebügelt, mit Feuerbällen, fetten Juggle Combos und mehr Effekten gleichzeitig im Bild als bei einem Marvel-Supercut. Meistens jedenfalls. Aber gerade Anfang der 90er gab es eine Phase, in der das nicht so war – und das nicht nur, weil die damaligen Systeme noch viel zu wenig Power für ordentliche Blutexplosionen hatten, und auch nicht, weil das Genre damals noch mit dem Begriff “Prügelspiele” zusammengefasst wurde. Sondern vor allem, weil da hin und wieder Spiele entwickelt wurden, die den realistischen Kampfsport an sich in den Vordergrund stellten. Über eines davon habe ich hier bereits in Level 73 gesprochen – nämlich “Budokan – The Martial Spirit”. Und ein weiteres steht hier und jetzt in der Arena – nämlich “Panza Kick Boxing”.

Okay, schnelles Durchzählen – wer kennt André Panza? Okay, lasst euch Zeit, ich hab’s nicht eilig. Sind nicht so viele, oder? Die meisten hätten vermutlich schon Schwierigkeiten damit, seinen Namen korrekt auszusprechen – ich ja auch, ich habe das zu ihm gehörende Spiel früher immer “Panzer Kick Boxen” genannt. Man ist ja gerade in hiesigen Regionen versucht, seinen Namen als “André Panzer” auszusprechen – aber nun, der Mann stammt aus Frankreich, was bedeutet, dass er korrekt “Ongdrä Pongsa” heißt. Und nicht weniger ist als einer der erfolgreichsten Profi-Kickboxer aller Zeiten.

Wenn man nun an einige der bekanntesten Fighter aller Zeiten denkt, dann fallen einem sehr schnell sehr viele der üblich verdächtigen Namen ein: Bruce Lee, Muhammad Ali, Mike Tyson, Jet Li, Jackie Chan, Sugar Ray Robinson, Benny Urquidez etc. etc. – aber André Panza eher vermutlich nicht so. Warum ist das so? Geboren 1959 in Straßburg, begann er schon in sehr jungen Jahren mit dem Training von französischem Kickboxen, auch bekannt als “Savate”, und wurde darin sehr schnell sehr gut – was zu einer Kampfsportler-Karriere führte, die in mehr als 1000 Kämpfen resultierte, und 114 Profi-Fights, von denen er 109 gewann, 87 davon durch KO oder technisches KO. Kein Wunder also, dass er irgendwann den Spitznamen “Doctor KO” verpasst bekam…

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Level 085: Castlevania: The New Generation

„CASTLEVANIA: THE NEW GENERATION“. Bzw. „Castlevania: Bloodlines“. Bzw. „Vampire Killer“. Da soll mal noch einer den Überblick behalten! Zumal die Namen des Spiels nicht die einzigen Unterschiede in den einzelnen Veröffentlichungsregionen waren. Aber gut, wer würde sich beschweren wollen – schließlich handelte es sich in jedem Fall um das erste „Castlevania“ auf einer Sega-Konsole! Sensation!

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Textauszug:

Das 1991er “Super Castlevania 4” war ohne jede Frage einer der wichtigsten Titel auf dem damals noch sehr jungen Super Nintendo – denn es war nicht nur ein echt prima Spiel an sich, sondern erweiterte auch die zu diesem Zeitpunkt bereits sehr ruhmreiche “Castlevania”-Serie um viele sehr schlaue Spielelemente, und war darüber hinaus auch noch eine grafische Perle auf dem System. Aber ich fand es aus diversen Gründen nie wirklich besonders gut – ganz anders als das zweieinhalb Jahre später erschienene “Castlevania: The New Generation”. Was nicht nur daran liegt, dass ich schon immer ein Mega-Drive-Fanboy war.

Ich habe bereits das eine oder andere mal erwähnt, was für ein sensationsbasiertes Schnappatmen damals durch die geharnischten Schützengräben der 16Bit-Lager ging, als Konami, ein Unternehmen, das seinerzeit derart auf Nintendo gepolt war, dass das “N” in seinem Namen schon einen verdächtig italienisch aussehenden Schnauzbart trug, ankündigte, einige seiner besten und schönsten Marken auch in Richtung der großen, geschmeidigen, wohlriechenden und majestätisch in der Sonne glänzenden Sega-Konkurrenz schubsen würde. Weswegen ich jetzt darauf nicht nochmal eingehen, sondern euch lieber nur leicht hysterisch grinsend in Richtung der Levels 53 und 51 schubsen werde – denn bei den Stichworten “Rocket Knight Adventures” und “Turtles in Time” habe ich auf diesem Thema vermutlich schon zur Genüge herumgekaut. “Aber Moment mal bitte!” ruft da der Kenner der seinerzeitigen Spielebranche, “da fehlt doch noch etwas”. Korrekt erkannt, sehr höfliche Person, denn Konami war damals vor allem für zwei Serien bekannt: Dem pausenlose Rummsdelabumms “Probotector” bzw. “Contra”, mehr zu dieser Unterscheidung in Level 83, sowie die Dracula-Nichtbesonderskonsequentvernichtungssaga “Castlevania”. Und der Mega-Drive-Einstand von ebendieser soll hier und jetzt im Mittelpunkt von Level 85 stehen.

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Schlaft schön… mit Sonic The Hedgehog

Viele Leute nutzen Podcasts zum Einschlafen – selbst einen wie Game Not Over! Ich habe zwar leichte Probleme damit, mir das irgendwie praktisch vorzustellen, aber das heißt ja nicht, dass ich den Schlafmützen nicht ein bisschen entgegen kommen kann.

Also dachte ich mir: Mach halt einfach mal einen dedizierten Einschlaf-Podcast, selbstverständlich in Verbindung mit einem klassischen Retro-Spiel! Und sehr viel klassischer als „Sonic The Hedgehog“ wird’s heute nicht mehr.

Text: Review von „Sonic The Hedgehog“ aus der Video Games 2/91, geschrieben von Martin Gaksch.
Musik: „Music Box Classics: Sonic the Hedgehog“ von Video Game Music Box. Erhältlich unter anderem auf Bandcamp.

Schlaft schön!

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Textauszug:

Ein hartnäckiges Gerücht besagt, daß jeder, der in Anwesenheit eines Sega-Oberen den Namen „Mario“ in den Mund nimmt, als Strafe drei Stunden am Stück „Altered Beast“ auf dem Master System spielen muß. So merkwürdig dieses Verhalten für Außenstehende anmutet, so nachvollziehbarer ist es für Spiele-Insider. Wenn der große Konkurrent Nintendo ein neues „Super Mario“-Abenteuer vorstellt, flippt einmütig die komplette Spielerschar aus.

Im Lauf der Zeit hat Sega vieles versucht, um einen ernstzunehmenden Konkurrenten heranzuzüchten. Die größte Aussicht auf Erfolg wurde dem Knirps „Alex Kidd“ eingeräumt. Feierte er doch mit „Alex Kidd In Miracle World” einen rauschenden Einstand. Doch spätestens mit den mißglückten Teilen 2 und 3 auf dem Master System mußte Sega diesen Wunschtraum begraben. Auch der spielhallenerfahrene „Wonderboy” konnte nicht annähernd am Thron der Mario-Sippe kratzen. Also startet Sega einen weiteren Versuch, eine Kultfigur zu schaffen, die man stets mit Sega in Verbindung bringt. Die mit Spannung erwartete Schöpfung wurde „Sonic the Hedgehog” getauft…

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Level 082: Jurassic Park

Das klassische Spiel zum Film existierte in den 80ern und 90ern in aller Regel nur in zwei Varianten: furchtbar und richtig, richtig furchtbar. Gelegentlich, ganz selten, eigentlich nur zu jeder achten Sonnenfinsternis, erschien mal eines, das ganz okay war. Und dann gab es noch welche wie das 1993er „JURASSIC PARK“, die zumindest für die eine oder andere Überraschung gut waren.

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Textauszug:

Es gibt immer wieder mal popkulturelle Ereignisse, die die Gesellschaft nachhaltig verändern. Wie die Veröffentlichung von “Star Wars”, das erste iPhone, die Geburt von Harry Potter – oder das Beben, das in Wassergläsern auf der ganzen Welt sichtbar war, nachdem “Jurassic Park” in die Kinos kam und diese im Sturm eroberte. Dass ein derartiger Giganto-Erfolg auch offizielle Spiele nach sich ziehen würde, war selbstverständlich komplett unvermeidlich. Und die Fassung, mit der ich damals sehr viel Zeit verbracht habe, hatte die eine oder andere Überraschung in petto. Ganz wie hohes Gras voller Raptoren.

Meine Fresse, war “Jurassic Park” überall! 1993 gab es kein größeres gesellschaftliches Ereignis als Steven Spielbergs CGI- und Animatronik-Saurierwunder, das auf dem drei Jahre zuvor veröffentlichten, gleichnamigen Roman von Michael Crichton basierte. Und, ja, auch völlig zurecht – denn das war ein sensationeller Film. Ist ein sensationeller Film, noch bis heute. Denn man muss völlig neidlos zugeben, das “Jurassic Park” selbst nach mittlerweile fast 30 Jahren kaum etwas von seiner damaligen Faszination verloren hat, und nicht zuletzt auch immer noch verdammt gut aussieht. Okay, die “Ich bin kein Freak, ich bin ein Hacker!”-Szenen wirken heute natürlich leicht unangenehm fremdschämig, aber als Gesamtkunstwerk glänzt “Jurassic Park” noch bis heute genauso beeindruckend wie damals. Aber dennoch: Das war seinerzeit zum Teil schon ganz schön unangenehm – denn es gab da auf einmal Dinosaurier-Hefte, Dinosaurier-TV-Serien, Dinosaurier-Lexika, Dinosaurier-Dokumentationen, Dinosaurier-Comics, Dinosaurier-Sammelbildchen, Dinosaurier-Backwaren, Dinosaurier-Schlüpper, Dinosaurier-Bettwäsche, Dinosaurier-Seife, Dinosaurier-Zahnbürsten, Dinosaurier-Joghurt, Dinosaurier-Kuchen, Dinosaurier-Brettspiele, Dinosaurier-McDonald’s-Menüs, etc., etc. endloses etc. – wenn es existierte, hatte es einen verdammten Dinosaurier drauf. Die Scheiß-Viecher waren nach der Veröffentlichung des Films einige Jahre lang ÜBERALL, es war eine elende PLAGE, die von einem gigantischen Asteroiden ausgerottet gehörte! Seufz. Die Menschheit hatte echt keine Ahnung, was sie mit dem Film erwarten würde – und erst recht nicht, was der noch für Nachwirkungen haben sollte…

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Level 081: Musha Aleste

Speziell in den frühen 90ern war gerade auf den 16Bit-Konsolen kaum ein Genre derart überrepräsentiert wie das horizontal oder vertikal oder in alle möglichen Richtungen scrollende Shmup. Wie konnte man da herausragen, für Aufmerksamkeit und sich magisch öffnende Brieftaschen sorgen? Befragen wir doch mal das 1990er „MUSHA ALESTE“ zu diesem Thema!

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Textauszug:

Im Bereich der Shmups gibt es einige übliche Verdächtige, bei deren Erwähnung der Kenner sofort weder das glückliche Grinsen noch die gelegentlichen Sabberanfälle unterdrücken kann – Namen wie “irem”, “Technosoft”, “Konami”, “Cave” oder “Treasure” fallen einem da sofort ein. Ein weiterer Name genießt vielleicht nicht ganz den großen Bekanntheitsgrad in der Masse – aber bei den sich mit einem geheimen Bruderschafts-Handschlag begrüßenden Insidern wird er verehrt wie kaum ein anderer: Compile. Denn dieser Bande haben wir unter anderem das Spiel zu verdanken, um das mir hier und jetzt geht: “Musha Aleste”

Der neonleuchtende 16-Tonnen-Elefant, den ich gleich von Anfang an aus dem Raum drücken muss, ist die Sache mit dem Namen – der ist nämlich nicht “Musha Aleste”, wie man eigentlich annehmen könnte. Laut dem ursprünglichen japanischen Covermotiv, auf dem der Name des Spiels auch in Katakana notiert ist, lautet er “Musha Aresta” – mit der Betonung auf dem “A” am Ende. Also eigentlich nicht “Aleste”, und auch nicht “Alest”, wie man des Öfteren zu hören bekommt, sondern “Alesta”. Die Sache ist nur: Eigentlich sagt keiner “Alesta”, oder zumindest kenne ich keinen, der das sagt. Deswegen beuge ich mich einfach mal dem Massengeschmack, und sage hier ab sofort einfach nur “Alest”. Aber nur, damit ihr’s wisst: korrekt ist das eigentlich nicht.

So. Wäre der innere Monk auch wieder besänftigt.

Zurück zum Spiel: Das entspringt der altehrwürdigen “Aleste”-Serie, die ihren Anfang 1988 auf Segas Master System und dem MSX2-Computer nahm, entwickelt von der 1982 gegründeten Kleinfirma “Compile”, und die außerhalb Japans unter dem Namen “Power Strike” einige Bekanntheit erlangte. Ein netter Vertikalscroller mit netter Grafik, nettem Waffensystem und ganz generell echt netter Spielbarkeit. War ein, naja, nettes Ding, wenn auch technisch nicht ganz auf der Höhe. Genau genommen sogar eher ein paar Kilometer unter der Höhe, denn das Teil hat zum Teil ganz übel geruckelt…

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