Level 097: Shadow of the Beast

Wie geht man mit einem Titel um, der grafisch und akustisch aus allen jemals im Universum vorhandenen Socken haut, dabei aber gleichzeitig spielerische Brötchen backt, für deren Entdeckung man Ant-Mans Hilfe benötigt? Im Falle des 1989er „SHADOW OF THE BEAST“ war die Lösung ganz einfach: Man packt es in eine der schönsten Schachteln der Spielegeschichte.

Und legt noch ein cooles T-Shirt dazu.

Vielen herzlichen Dank an Chefdesigner Martin Edmondson für die geduldige Beantwortung all meiner Fragen!

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Textauszug:

“Shadow of the Beast” – das ist so ein Titel, mit dem vor allem Amiga-Spieler der sehr frühen 90er Jahre in aller Regel auf jeden Fall die eine oder andere Emotion verbinden: Entweder dick geschnittene Liebe, weil technische Sensation und sensationeller Soundtrack und ALTER HAST DU DIE GRAFIK GESEHEN ALTER DAT GRAAAFIK! Oder aber hochhaushoch gestapelten Hass, weil sich unter der spektakulären Hülle fast so viel Spielspaß verbarg wie in einer Rasiermesserfabrik bei Stromausfall. So richtig viel dazwischen gab’s irgendwie nicht. Knifflig, knifflig, sage ich…

Denkt man an die britische Spieleentwicklungsszene der 90er, fallen einem in aller Regel erstmal die üblichen Verdächtigen ein – Namen wie Bullfrog, Team 17, DMA Design, später Rockstar North, Core Design, Criterion, so in der Art. Ein Name dagegen verbleibt gerne mal im Hintergrund – und das, obwohl er bereits fast 40 Jahre lang existiert und in seiner Geschichte für einige sehr bekannte Spielmarken gesorgt hat! Ich rede natürlich von “Reflections” – bzw. “Ubisoft Reflections”, wie der Laden seit der französischen Invasion im Jahr 2006 ja heißt.

Ihren Anfang nahm die Firma im Jahr 1984. Und wie damals üblich waren diese Anfänge sehr bescheiden, denn sie entsprangen den beiden Teenagern Martin Edmondson und Nicholas Chamberlain – zwei Schulkameraden, die über ihre Liebe zu Computern zusammenfanden. Martin, der mir für diesen Level dankbarerweise als Gesprächspartner zur Verfügung stand, hatte seinen Erstkontakt mit Computern im Alter von 13 Jahren, an einem Commodore Pet, auf dem es ihm vor allem das Spiel „Zooty’s Invaders“ angetan hatte. Zum Weihnachtsfest des Jahres 1982 erhielten er und sein Bruder Gareth einen BBC Micro Model A, auf dem er das einfach “Monsters” getaufte Spiel von Tim Dobson laut eigener Aussage dann erstmal 28 Stunden pro Tag gezockt hat. Kurz darauf bekam auch Nicholas einen BBC Micro geschenkt, die beiden tauschten erstmal fleißig Spiele, fingen dann aber auch an, in ihrer Freizeit kleinere eigene Projekte zu entwickeln, die den Spielen ähnelten, die sie aus der lokalen Arkade kannten – Automaten wie “Defender”, “Centipede” oder “Robotron: 2084”…

Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
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Level 094: Batman

Die Geschichte der Computer- und Videospiele rund um den fledermausförmigsten Dunkelritter aller Zeiten ist vor allem eine enorm ausführliche – Gevatter Spitzohr hat etwa zwölf Batilliarden Spiele in seinem Krimskramsgürtel! Leicht aufgerundet. Hier und jetzt soll es mir aber um ein ganz spezielles gehen. Nämlich das „BATMAN“, das 1990* auf dem Mega Drive erschien!

*bzw. 1991**
**bzw. 1992

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Textauszug:

Batmaaaaan! Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na-Na! Batmaaaaan!

Taaaa! Hat mit dem Spiel, um das es mir hier und jetzt geht zwar praktisch überhaupt nix zu tun, aber ich wollte das schon sehr lange mal in ein Mikro singen. Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä-Nä!

Über Batman-Spiele zu sprechen ist ein bisschen wie Wasser zu zählen – meine Güte, wo fängt man da an? Bei dem isometrischen Ding auf den 8-Bit-Computern aus der Zeit, in der die Welt noch Schwarz-Weiß war und die Menschen sich über Grunzlaute verständigt haben? Bei dem spielbaren Comic “Batman: The Caped Crusader” aus dem Jahr 1988? Bei irgendeinem der gefühlt 20 Gurkillionen Superhelden-Spiele, in denen Batman oder zumindest ein Batman-förmiger Außenschlüpperträger vorkommt? Ach, sinnlos! Die Historie der Batgames aufzudröseln würde diverse eigene ausgewalzte Podcasts in Anspruch nehmen – deswegen beschränke ich mich hier und jetzt auf eines davon. Nämlich das, das auf dem 1989er Blockbuster basiert. Ja, dem mit Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger und der Prince-Mucke.

Aber auch da könnte man mit heftiger Berechtigung fragen: Ja, welches Spiel genau meint der feine Herr Kautz denn? Das Teil, das 1989 von den üblichen Verdächtigen Ocean Software in Richtung so ziemlich aller westlichen 8- und 16-Bit-Heimcomputer der damaligen Zeit herausgewürgt wurde? Das Spiel fürs NES? Das Spiel für den Game Boy? Das Spiel für die PC-Engine? Nein, ich meine natürlich die eine Fassung, die in dieser Aufzählung noch fehlt – nämlich die fürs Mega Drive. Duh!

Die stammte, wie alle anderen Konsolenversionen auch, aus den Händen von Sunsoft – einer im japanischen Kōnan in der sehr südlichen gelegenen Präfektur Aichi arbeitenden Firma – die es bereits seit 1978 gibt, und die sich im Jahr 1988 die Rechte an der Filmmarke “Batman” vom Lizenzgeber Warner Bros. sichern konnte, um auf Basis des zu diesem Zeitpunkt gerade in Arbeit befindlichen Films von Tim Burton Spiele zu entwickeln…


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Level 093: Jackie Chan Stuntmaster

Das 2000er „JACKIE CHAN STUNTMASTER“ hatte eigentlich alle Voraussetzungen, ein Megahit zu werden: Enthusiastische Entwickler und den seinerzeit größten Actionstar der Welt, der mit großem Elan dabei war. Und dann gingen Dinge schief. Wieso taten sie das? Nun, hört selbst!

Vielen herzlichen Dank an den ursprünglichen Chefentwickler Ian Verchere sowie an Iain Ross, den damaligen Produzenten des Spiels, die mir geduldig meine Fragen beantwortet haben.

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Textauszug:

Es gibt gar nicht so richtig irre viele Spiele, die in ihrem Kern auf realen Personen basieren: Klar, die Tony Hawks dieser Welt funktionieren nicht ohne das seit ein paar Jahrzehnten professionell durch die Welt rollernde Vorbild. Colin McRae ist selbst nach seinem Tod immer noch irgendwie ein Brummbrummkram-Namenspate. Tiger Woods? Naja. Vin Diesel hat ein paar Spiele von und mit Vin Diesel gemacht, aber der gute Mann macht für Geld ja eh alles. Jedenfalls geben die meisten Promis einfach nur ihren Namen und vielleicht noch ihr Gesicht her, um auf der Verpackung und damit auch im inneren Kreis der Geldverdiener zu sein. Aber es gibt ein paar sehr wenige echte Stars, deren Einfluss auf ein Spiel noch deutlich darüber hinaus geht. Und einer der wichtigsten davon ist der große Actiongott persönlich: Jackie Chan.

Der Name “Jackie Chan” steht seit Jahrzehnten nicht nur für höchste Action-Exzellenz und schon zum Teil absurd surreale Kämpfe, sondern vor allem auch für die Vermischung von ebendiesen mit einer Extraportion Slapstick, bei dem Jackies großes Vorbild Buster Keaton sehr anerkennend Applaus spendiert hätte. Kein Wunder also, dass der Name im Laufe der letzten knapp 40 Jahre bereits auf einigen Spielepackungen prangte, von denen drei ganz besonders hervorstechen: Zum einen die fröhliche Sidescroller-Klopperei “Jackie Chan’s Action Kung-Fu”, die 1990 auf PC-Engine und NES veröffentlicht wurde und je nach Region einfach nur “Jackie Chan” hieß. Zum anderen die 1995er Arcade-Drescherei “The Kung-Fu Master: Jackie Chan”, die im Grunde ein Klon von “Mortal Kombat” war – nur mit deutlich weniger herausgerissenen Wirbelsäulen und dafür mit spürbar mehr digitalisiertem Jackie Chan. Indirekt fand sich Jackie dann auch ab Teil 2 in der “Tekken”-Serie wieder, denn es ist kein besonders großes Geheimnis, dass sich Namco beim Design des “Supercop” betitelten Kämpfer Lei Wulong überdeutlich von Jackies Rolle in den “Police Story”-Filmen inspirieren ließ.

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Level 092: Motocross Maniacs

Da ist sie ja endlich, die Kreatur aus der Motokrossen Krabbe – und mal wieder ist sie von Konami! Die Rede ist natürlich vom 1989er „MOTOCROSS MANIACS“, was nicht nur der Einstand dieser Firma auf dem Game Boy war, sondern auch gleich noch das allererste Rennspiel auf dem Handheld. Obwohl die Bezeichnung „Rennspiel“ an sich nicht besonders zutreffend ist.

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Textauszug:

Wie bereits an der einen oder anderen oder eigentlich ständig ins Bild springenden Stelle erwähnt: Konami war in den späten 80ern und frühen 90ern für mich die Spiele-Supermacht! Mehr oder weniger alles, was die Bande so rauspumpte, war meine Aufmerksamkeit wert, egal für welche Plattform! Das beinhaltete natürlich und besonders den Game Boy, der sich direkt nach der Wende schnell zu meinem wichtigsten Zeitvertreib entwickelte. Was nicht zuletzt an Spielen wie dem lag, das unter Höllenlärm in den Mittelpunkt des 92. Levels von “Game Not Over” gerast kommt: “Motocross Maniacs”.

Motocross-Spiele sind bemerkenswert selten, selbst heute noch: Klar, mittlerweile gibt es durchaus populären Dirtbike-Kram wie die “Trials”-Serie der Finnen von RedLynx, die “MXGP”-Reihe der üblichen Rennspiel-Verdächtigen von Milestone, oder mobile Schlammrasereien wie “Dirt Bike Unchained” oder die “Mad Skills Motocross”-Serie. Aber das war nicht immer so: Das Ganze nahm erst im Jahr 1984 so richtig Anlauf, mit der Veröffentlichung von Nintendos “Excitebike” – zuerst in den Spielhallen und kurz darauf dann auch auf der Heimkonsole NES, wo es so richtig abging! Kurz darauf, im Jahr 1986, entwickelte der damals noch sehr junge Shaun Southern für Mastertronic das inhaltlich recht ähnlich gehaltene “Kik-Start”, das sich auf den 8Bit-Computern der damaligen Zeit ebenfalls sehr schnell als dicker Hit entpuppte. Und dann… dann sollte erstmal eine Weile Ruhe sein. Jedenfalls bis zum Jahr 1989.

Denn Anfang 89 erschien auf dem Famicom der von Konami vertriebene Titel “Motocross Champion” – zwar zumindest optisch ein glasklarer Klon von “Excitebike”, der aber immerhin inhaltlich einige Erweiterungen im Vergleich zum fünf Jahre alten Vorbild zu bieten hatte. Das Spiel wurde zwar nur in Japan veröffentlicht, war dort aber erfolgreich genug, um für Konami interessant zu bleiben – so interessant sogar, dass beschlossen wurde, einen Ableger davon zum ersten Titel der Firma für Nintendos gerade noch in Arbeit befindlichen Handheld namens “Game Boy” zu machen…

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Gute neue Zeit 01: Ghosts ’n Goblins Resurrection

Ein neues Format in der Welt von „Game Not Over“! Es trägt den Namen „Gute neue Zeit“, und in ihm schaue ich mir Spiele genauer an, die so aussehen, als wären sie sehr alt, aber in Wahrheit ganz schön neu sind, und klopfe sie auf ihre Gegenwartstauglichkeit ab. Den Anfang macht das 2021er „Ghosts ’n Goblins Resurrection“ von Capcom – das einer bekanntermaßen altehrwürdigen Serie entspringt, die mehr als alles andere für verfrühten Haarausfall, angerissene Stimmbänder und Gamepad-förmige Löcher in Wänden und Fernsehern steht.

Die erste Folge dieses neuen Formats ist wie üblich für alle frei verfügbar – kommende Episoden werden dann allerdings ausschließlich für meine Unterstützerinnen und Unterstützer auf Steady und Patreon erhältlich sein. Für nur fünf Euro im Monat (bzw. sogar nur vier im Jahresabo) erhaltet ihr da eine Tonne an zusätzlichen Inhalten aufs Ohr – schaut (bzw. lauscht) doch einfach mal vorbei! Eine Komplettübersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier.

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Textauszug:

Hallo allerseits! Bei “Game Not Over” beschäftige ich mich ja ebenso hauptberuflich wie hauptsächlich mit allem, was aus Nullen und Einsen besteht, die alt genug sind, um in den USA ein Bier kaufen zu dürfen. Ich wurde aber in den knapp fünf Jahren, in denen dieser Podcast das Interweb unsicher macht, nun schon mehrfach danach befragt, ob ich mir nicht auch mal das eine oder andere Spiel anschauen möge, das aussieht wie eines, das aus meinen Gülden-Glänzendes-Haupthaar-Tagen stammt, in Wahrheit aber meinen Traurige-Graue-Reste-Zeiten entspringt. Sprich: Entweder neue Spiele, die auf Alt gebürstet sind, oder alten bzw. klassischen Serien entspringen, von denen man schon eine ganze Weile lang nichts gehört hat. Das eine oder andere davon habe ich ja bereits im Rahmen der “Wertschätzung” bei den glücklich machenden Kollegen von “The Pod” besprochen, allen voran “Streets of Rage 4” und “Battle Axe”. Aber das geschah ja bislang immer nur so sporadisch, und auch nur, wenn das Thema mal reingepasst hat.

Dazu kam noch, dass ich bis vor Kurzem schlicht nicht die Zeit hatte, mich neben den Haupt-Podcastfolgen sowie den diversen Unterstützer-Formaten für meine backenden Damen und Herren auf Patreon und Steady auch noch um ein halbwegs regelmäßiges Testformat zu bemühen. Das ist mittlerweile anders – und da 2022 sowieso für mich das große Jahr der großen Experimente ist, gebe ich jetzt auch diesem mal eine Chance. Ich nenne das Format schlaufroschig einfach mal “Gute neue Zeit”, und probiere das jetzt einfach mal aus. Für den Anfang beschränke ich mich auf Spiele, die ich explizit gut finde – das soll jetzt erstmal nur ein Empfehlungsformat sein, kein umfassendes Testmagazin. Das könnte ich auch überhaupt nicht mal ansatzweise leisten! Sofern sich das Format bewährt, und an dieser Stelle kommt ihr und euer Feedback ins Spiel, dann wird das vielleicht auch mal etwas mehr in die Breite gehen – aber, ganz ehrlich, das ist Zukunftsmusik. Und die enthält Tubas, also lasse ich erstmal die Finger davon…
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Level 085: Castlevania: The New Generation

„CASTLEVANIA: THE NEW GENERATION“. Bzw. „Castlevania: Bloodlines“. Bzw. „Vampire Killer“. Da soll mal noch einer den Überblick behalten! Zumal die Namen des Spiels nicht die einzigen Unterschiede in den einzelnen Veröffentlichungsregionen waren. Aber gut, wer würde sich beschweren wollen – schließlich handelte es sich in jedem Fall um das erste „Castlevania“ auf einer Sega-Konsole! Sensation!

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Textauszug:

Das 1991er “Super Castlevania 4” war ohne jede Frage einer der wichtigsten Titel auf dem damals noch sehr jungen Super Nintendo – denn es war nicht nur ein echt prima Spiel an sich, sondern erweiterte auch die zu diesem Zeitpunkt bereits sehr ruhmreiche “Castlevania”-Serie um viele sehr schlaue Spielelemente, und war darüber hinaus auch noch eine grafische Perle auf dem System. Aber ich fand es aus diversen Gründen nie wirklich besonders gut – ganz anders als das zweieinhalb Jahre später erschienene “Castlevania: The New Generation”. Was nicht nur daran liegt, dass ich schon immer ein Mega-Drive-Fanboy war.

Ich habe bereits das eine oder andere mal erwähnt, was für ein sensationsbasiertes Schnappatmen damals durch die geharnischten Schützengräben der 16Bit-Lager ging, als Konami, ein Unternehmen, das seinerzeit derart auf Nintendo gepolt war, dass das “N” in seinem Namen schon einen verdächtig italienisch aussehenden Schnauzbart trug, ankündigte, einige seiner besten und schönsten Marken auch in Richtung der großen, geschmeidigen, wohlriechenden und majestätisch in der Sonne glänzenden Sega-Konkurrenz schubsen würde. Weswegen ich jetzt darauf nicht nochmal eingehen, sondern euch lieber nur leicht hysterisch grinsend in Richtung der Levels 53 und 51 schubsen werde – denn bei den Stichworten “Rocket Knight Adventures” und “Turtles in Time” habe ich auf diesem Thema vermutlich schon zur Genüge herumgekaut. “Aber Moment mal bitte!” ruft da der Kenner der seinerzeitigen Spielebranche, “da fehlt doch noch etwas”. Korrekt erkannt, sehr höfliche Person, denn Konami war damals vor allem für zwei Serien bekannt: Dem pausenlose Rummsdelabumms “Probotector” bzw. “Contra”, mehr zu dieser Unterscheidung in Level 83, sowie die Dracula-Nichtbesonderskonsequentvernichtungssaga “Castlevania”. Und der Mega-Drive-Einstand von ebendieser soll hier und jetzt im Mittelpunkt von Level 85 stehen.

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Schlaft schön… mit Sonic The Hedgehog

Viele Leute nutzen Podcasts zum Einschlafen – selbst einen wie Game Not Over! Ich habe zwar leichte Probleme damit, mir das irgendwie praktisch vorzustellen, aber das heißt ja nicht, dass ich den Schlafmützen nicht ein bisschen entgegen kommen kann.

Also dachte ich mir: Mach halt einfach mal einen dedizierten Einschlaf-Podcast, selbstverständlich in Verbindung mit einem klassischen Retro-Spiel! Und sehr viel klassischer als „Sonic The Hedgehog“ wird’s heute nicht mehr.

Text: Review von „Sonic The Hedgehog“ aus der Video Games 2/91, geschrieben von Martin Gaksch.
Musik: „Music Box Classics: Sonic the Hedgehog“ von Video Game Music Box. Erhältlich unter anderem auf Bandcamp.

Schlaft schön!

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Textauszug:

Ein hartnäckiges Gerücht besagt, daß jeder, der in Anwesenheit eines Sega-Oberen den Namen „Mario“ in den Mund nimmt, als Strafe drei Stunden am Stück „Altered Beast“ auf dem Master System spielen muß. So merkwürdig dieses Verhalten für Außenstehende anmutet, so nachvollziehbarer ist es für Spiele-Insider. Wenn der große Konkurrent Nintendo ein neues „Super Mario“-Abenteuer vorstellt, flippt einmütig die komplette Spielerschar aus.

Im Lauf der Zeit hat Sega vieles versucht, um einen ernstzunehmenden Konkurrenten heranzuzüchten. Die größte Aussicht auf Erfolg wurde dem Knirps „Alex Kidd“ eingeräumt. Feierte er doch mit „Alex Kidd In Miracle World” einen rauschenden Einstand. Doch spätestens mit den mißglückten Teilen 2 und 3 auf dem Master System mußte Sega diesen Wunschtraum begraben. Auch der spielhallenerfahrene „Wonderboy” konnte nicht annähernd am Thron der Mario-Sippe kratzen. Also startet Sega einen weiteren Versuch, eine Kultfigur zu schaffen, die man stets mit Sega in Verbindung bringt. Die mit Spannung erwartete Schöpfung wurde „Sonic the Hedgehog” getauft…

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Level 083: Probotector

Dagegen, dagegen, immer nur dagegen – ach, schrecklich! All die negativen Vibes, die ein Name wie „Contra“ ausstrahlt! „PROBOTECTOR“ dagegen, das ist so schön positiv. Und beschützend. Und roboterkumpelhaft. Und mit „Bo“ drin. Und noch so viel mehr, alles in einem kurzen Wort! Zu schade nur, dass es keine Zukunft hatte – aber das 1991er Game-Boy-Spiel unter diesem Namen hat trotzdem sehr bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

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Textauszug:

Das sogenannte “Run-and-Gun” ist ein interessantes Biest. Nicht nur, weil es einen, wie ich finde, ziemlich dämlichen Namen trägt, sondern vor allem, weil es ein so schöner Genre-Mischmasch ist: Ein bisschen Plattformer hier, ein bisschen Shooter da, die eine oder andere strategische Komponente kommt auch gerne mal nicht zu kurz. Jap, me likey. Seinen Anfang nahm dieser Spaß für mich auf einer Plattform, die man allgemein nicht damit assoziiert – nämlich dem Game Boy. Und mit einem Spiel, mit dem auf ebendiesem System eigentlich kaum einer gerechnet hätte: “Probotector”.

Hier in Zentraleuropa dürfte der Begriff “Probotector” unter Videospielern kaum für Verwirrung sorgen. Aber wenn man sich mal die Mühe macht, die Kontinentalgrenzen hinter sich zu lassen, dann stößt man mit dieser Formulierung in aller Regel entweder auf sehr fragende oder im Zweifelsfall sehr beleidigte Gesichter. Der Grund dafür ist, dass das gute Teil nur in unseren Gefilden so hieß. Aus Gründen, auf die ich nachher noch genauer eingehen werde.

Außerhalb Europas kennt man die Serie, der “Probotector” entspringt, unter dem Namen “Contra” – und die nahm ihren Anfang im Jahr 1987 in den Spielhallen dieser Welt, von wo aus sie sich sehr schnell als eine der tragenden Säulen des frühen Erfolges des Entwicklerhauses Konami entpuppte. Was vor allem an dem wunderbar atemlosen Spielprinzip lag, denn “Contra” war das prototypische “Run-and-Gun”: Zwei gestählte Supermachoman-Helden extrem schwarzeneggerig-stalloniger Bauart, die ebenso muskel- wie waffenbepackt sind, zischen gemeinsam durch Dschungel, Fabriken und Alien-Höhlen, um ungefragt für Stunk sorgenden Außerirdischen das Prinzip von schnellem und schmerzhaftem Tod zu erläutern. Das Ganze war also eine spielbar gewordene Power Phantasy jedes Teenagers der damaligen Zeit, der gerne selbst Stallone oder Schwarzenegger wäre. Und wer wollte das damals nicht sein? Vor allem, wenn die stirnbandverzierten Helden des Spiels sensationelle Namen wie Bill „Mag Dog“ Rizer und Lance „Scorpion“ Bean trugen…

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Level 082: Jurassic Park

Das klassische Spiel zum Film existierte in den 80ern und 90ern in aller Regel nur in zwei Varianten: furchtbar und richtig, richtig furchtbar. Gelegentlich, ganz selten, eigentlich nur zu jeder achten Sonnenfinsternis, erschien mal eines, das ganz okay war. Und dann gab es noch welche wie das 1993er „JURASSIC PARK“, die zumindest für die eine oder andere Überraschung gut waren.

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Textauszug:

Es gibt immer wieder mal popkulturelle Ereignisse, die die Gesellschaft nachhaltig verändern. Wie die Veröffentlichung von “Star Wars”, das erste iPhone, die Geburt von Harry Potter – oder das Beben, das in Wassergläsern auf der ganzen Welt sichtbar war, nachdem “Jurassic Park” in die Kinos kam und diese im Sturm eroberte. Dass ein derartiger Giganto-Erfolg auch offizielle Spiele nach sich ziehen würde, war selbstverständlich komplett unvermeidlich. Und die Fassung, mit der ich damals sehr viel Zeit verbracht habe, hatte die eine oder andere Überraschung in petto. Ganz wie hohes Gras voller Raptoren.

Meine Fresse, war “Jurassic Park” überall! 1993 gab es kein größeres gesellschaftliches Ereignis als Steven Spielbergs CGI- und Animatronik-Saurierwunder, das auf dem drei Jahre zuvor veröffentlichten, gleichnamigen Roman von Michael Crichton basierte. Und, ja, auch völlig zurecht – denn das war ein sensationeller Film. Ist ein sensationeller Film, noch bis heute. Denn man muss völlig neidlos zugeben, das “Jurassic Park” selbst nach mittlerweile fast 30 Jahren kaum etwas von seiner damaligen Faszination verloren hat, und nicht zuletzt auch immer noch verdammt gut aussieht. Okay, die “Ich bin kein Freak, ich bin ein Hacker!”-Szenen wirken heute natürlich leicht unangenehm fremdschämig, aber als Gesamtkunstwerk glänzt “Jurassic Park” noch bis heute genauso beeindruckend wie damals. Aber dennoch: Das war seinerzeit zum Teil schon ganz schön unangenehm – denn es gab da auf einmal Dinosaurier-Hefte, Dinosaurier-TV-Serien, Dinosaurier-Lexika, Dinosaurier-Dokumentationen, Dinosaurier-Comics, Dinosaurier-Sammelbildchen, Dinosaurier-Backwaren, Dinosaurier-Schlüpper, Dinosaurier-Bettwäsche, Dinosaurier-Seife, Dinosaurier-Zahnbürsten, Dinosaurier-Joghurt, Dinosaurier-Kuchen, Dinosaurier-Brettspiele, Dinosaurier-McDonald’s-Menüs, etc., etc. endloses etc. – wenn es existierte, hatte es einen verdammten Dinosaurier drauf. Die Scheiß-Viecher waren nach der Veröffentlichung des Films einige Jahre lang ÜBERALL, es war eine elende PLAGE, die von einem gigantischen Asteroiden ausgerottet gehörte! Seufz. Die Menschheit hatte echt keine Ahnung, was sie mit dem Film erwarten würde – und erst recht nicht, was der noch für Nachwirkungen haben sollte…

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Level 079: Fall of the Foot Clan

Mit Pizza wird alles besser, das weiß jeder – das gilt vor allem für radioaktiv mutierte Jungkampfschildkröten, die eine Reporterin befreien müssen, welche von einem außerirdischen Matschhirn entführt wurde. Was genau die Handlung vom 1990er „TEENAGE MUTANT HERO TURTLES: FALL OF THE FOOT CLAN“ ist. Zufälle gibt’s…

Vielen herzlichen Dank Komponistin Michiru Yamane für die geduldige Beantwortung all meiner Fragen, sowie an Lasse Christiansen für die Japanisch-Übersetzung des Interviews.

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Textauszug:

Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich die “Teenage Mutant Ninja bzw. Hero Turtles” schon mal in den Mittelpunkt eines Levels hier gezerrt – im März 2020 war das, als es um “Turtles in Time” ging, und wo ich auch schon das eine oder andere Mal darauf hingewiesen habe, dass zuvor bereits auf dem Game Boy sehr heroisch geturtelt wurde. Es war also nachweislich überdeutlich an der Zeit, ebendiese Kröterei mal zum Mittelpunkt ihres eigenen Levels zu machen – für mehr Cowabunga in unser aller Leben!

Über die Entwicklung der frühen Game-Boy-Spiele, die außerhalb von Nintendo entstanden, ist in aller Regel nur sehr, sehr wenig überliefert – ein paar der Beteiligten identifizieren zu können ist normalerweise schon die Spitze des Glücksberges. Und selbst das ist im Falle von Firmen wie Konami eigentlich kaum mal hilfreich, weil die Firma Ende der 80er bis Mitte der 90er eine derartig hohe Entwicklerrotation hatte, dass man mit einigem Recht annehmen könnte, dass direkt innerhalb einer Drehtür programmiert wurde. Im Falle des Spiels, um das es mir hier und heute geht, ist das dankbarerweise aber zumindest zum Teil anders – denn ich rede natürlich von “Teenage Mutant Ninja Turtles: Fall of the Foot Clan”.

Dessen Projektleiter, Hauptdesigner und Chefgrafiker war in Konami-Kreisen zu diesem Zeitpunkt bereits ein mittelalter Hase: Naoki Matsui, auch bekannt unter seinem Spitznamen “Metal Slave”, was auch der Name seiner damaligen Band war, und ein Begriff, der damals im Spiel “Snatcher” benutzt wurde – an dem Matsui auch maßgeblich beteiligt war. Und nicht nur das – Matsui war eine wichtige Kraft hinter vielen Konami-Projekten, die auf den speziell in Japan sehr populären MSX-Computern erhältlich waren! Das beinhaltet Titel wie die “Nemesis”-Serie, die man hierzulande unter ihrem verwestlichten Titel “Gradius” kennt, oder die “Castlevania”-Variante “Vampire Killer”…

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