Dungeon 002: Rebel Assault

Im zweiten Dungeon von Game Not Over findet sich ein Spiel, das für mich mehr als alles andere den Begriff „Grafikblender“ geprägt hat: „STAR WARS: REBEL ASSAULT“!

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Textauszug:

Willkommen im zweiten Dungeon von “Game Not Over”. Ich habe ja schon das letzte Mal erklärt, worum es hier geht. In aller Kürze: Um den Bodensatz der Spiele – die Dinger, die ich aus dem einen oder anderen Grund mit brennender Seele gehasst habe, und immer noch mindestens mit Gluthitze verachte. Wie passt diese Prämisse zu einem Spiel, das seinerzeit weltweit mit 90er-Wertungen überschüttet und ekstatischen Nackttänzen in den Straßen gefeiert wurde?

ASM 1/94. Redakteur Klaus Trafford, der seinen erholsamen Schlaf geopfert hat, um das Spiel wenigstens noch auf zwei Seiten kurz vor superknapp ins Heft zu bekommen, schreibt: “Der phantastischste Sternenkrieg, der mir je untergekommen ist. Augenblicklich gibt es nichts Vergleichbares!” Er vergibt 12 von 12 möglichen Punkten für die Gesamtwertung, den “ASM Megahit”-Award – und zum Spiel des Monats wird das Teil auch gleich noch gekürt. PC Player 1/94: Unter dem 4-Seiten-Test steht eine 91, Boris Schneider meint: “Man merkt es mir an: Ich liebe Rebel Assault! Es zeigt als erster Titel wirklich, was man mit CD-ROM machen kann!” Kollege Thomas Werner singt ebenfalls goldkehlige Loblieder: “Wer dieses Spiel nicht mit offenem Mund anstaunt, muss ein ziemlich abgehärteter Bursche mit Virtual-Reality-Supercomputer im Keller sein!”

Zeitgleich in der Play Time jubelt Thomas Brenner: “Rebel Assault ist ohne Zweifel das beste PC-Action-Spiel aller Zeiten! Es bleibt abzuwarten, was die Konkurrenz einem so perfekten Spiel entgegenzusetzen haben wird.” Resultat: Grafik 95, Sound 95, Gesamtwertung 93%! Auch in der PC Games 1/94 hat Oliver Menne Schwierigkeiten damit, sich durch den Berg von Superlativen zu schippen: “Rebel Assault lässt alle Mitbewerber auf dem Sektor CD-ROM geradezu lächerlich aussehen”, gekrönt von einer 91. Lediglich die Power Play 1/94 vergibt geradezu erschreckend niedrige 87% – Michael Hengst, der zur Einleitung des Ende 1993 geschriebenen Tests erstmal darüber schwadroniert, dass die Dreharbeiten zur neuen Star-Wars-Trilogie in Kürze beginnen würden, und der letzte dieser drei Filme schon 1997 fertig sein solle, kommt trotzdem kaum aus dem Schwärmen heraus: “Wenn es einen Grund gibt, sich ein CD-ROM für den PC zuzulegen, heißt dieser Rebel Assault. Dieses Spiel gehört zu den Actionglanzlichtern für den PC, und ist genau das Richtige, um Zuschauer zu beeindrucken!”

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Level 013: The Need for Speed

Heutzutage verbindet man mit den meisten Rennspielen Dinge wie eine offene Welt, massig Tuning, viel Bling-Bling sowie eine Handlung, die selbst Mario Barth zu doof wäre. Nicht so im Jahr 1994 – dem Jahr von „THE NEED FOR SPEED“!

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Textauszug:

Ich muss diesen Level von Game Not Over mit einem Geständnis beginnen: Im richtigen Leben gibt es nur wenige Dinge, die mir scheißegaler sind, als Sportwagen. Was Autos angeht, bin ich schrecklich pragmatisch: Ich will einen Haufen Platz, jede Menge Knautschzonen, Massen an verspieltem Krimskrams sowie ein mindestens okayes Soundsystem. Pferdestärken, Bodenhöhen etc. sind für mich lediglich Begriffe mit einem soliden Verhältnis von Umlauten zu Standardbuchstaben, mehr nicht. In der nicht ganz so realen Welt sieht die Sache schon ganz anders aus.

“I feel the need… the need for speed” – das ist einer der bekannteren Sprüche aus “Top Gun”. Und genauso wie dieses Krachbummding mit dem realen Alltag von Marinepiloten in erster Linie die Spiegelsonnenbrillen gemeinsam hat, ist auch das Spiel, das sich diesen Spruch überdeutlich auf die Fahne und auch Verpackung geschrieben hat, von einer Simulation so weit entfernt wie ein Trabi von einem Gürteltierweitspuckwettbewerb. Aber… ich greife da ein bisschen weit vor. Denn bevor ich auf “The Need for Speed” zu sprechen komme, gibt’s erstmal einen kleinen Geschichtsausflug.

Eigentlich sollte man annehmen, dass es zur “Need for Speed”-Reihe gar nicht so viel zu erzählen gäbe. Von der Veröffentlichung des ersten Titels im Jahr 1994 bis heute wurden mehr als 150 Millionen Exemplare der mittlerweile 23 Hauptspiele umfassenden Serie verkauft – was sie zur erfolgreichsten Rennspielreihe aller Zeiten macht. Es gab Massen über Massen an Umsetzungen und Ablegern, Kooperationen mit Renn-Ikonen wie Ken Block, die Serie hat sich wieder und wieder neu erfunden – und dann war da im Jahr 2014 auch noch ein bemerkenswert erfolgreicher Film gleichen Namens. Den ich mir aber gespart habe, da ich keinen Grund dafür sehe, mir einen “The Fast & The Furious”-Klon anzusehen, wenn ich schon die Vorlage idiotisch finde. Aber gut. Egal. Halten wir einfach fest, dass “Need for Speed” eine mächtig gewaltige Größe im Spielesektor ist. Die mit ihren Ursprüngen schon lange nichts mehr zu tun hat, auch wenn diese ebenfalls vier Räder hatten…

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Level 011: Stunt Island

Wie viele Spiele kennt ihr, in denen ihr als Stuntman, Regisseur und Cutter gleichzeitig loslegen könnt? Die euch eine große Insel als Spielwiese in die Hand drücken, auf der es nur darum geht, möglichst spektakulär Blödsinn anzustellen? Ich kenne genau eines: „STUNT ISLAND“!

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Textauszug:

Das Leben als Stuntman klingt erstmal ganz schön großartig: Man kriegt immer die geilsten neuen Männerspielsachen zum Herumbrummen und Kaputtmachen, die Herzen der heißesten Chicks fliegen einem im Dauerfeuer zu, man muss sich die Geldscheine mit dem Flammenwerfer vom Hals halten. Vom Hals, der einem darüber hinaus auch leider quasi ständig brechen kann, zugegebenermaßen. Aber okay, irgendwas ist ja immer. Und “Stunt Island” war tatsächlich schon immer etwas. Etwas ganz Besonders, um genau zu sein.

Wenn man die crazy kids von heute nach den landläufig populärsten Genres befragt, bekommt man in aller Regel einen Buchstabenmatsch um die Ohren gehauen, der sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass er deutlich mehr Konsonanten als Vokale enthält, was ich immer irgendwie unheimlich finde. Aber in den 80ern, und bis tief in die 90er hinein, war ein Genre beeindruckend populär, das heute außerhalb von Gruppen, die sich durch sehr geheime und im Regelfall mehrere Zusatzgelenke erfordernde Bruderschafts-Handschläge auszeichnen, praktisch keiner mehr kennt: Die Flugsimulation.

Ich bin mit Namen wie “LHX Attack Chopper”, “Falcon 3.0”, “F-15 Strike Eagle 2”, “Gunship 2000”, “Red Baron”, “F-14 Fleet Defender”, “Birds of Prey” oder “Comanche” aufgewachsen – hey, nicht umsonst war das glorreiche “Strike Commander” der Einstand dieses fröhlichen Podkästchens hier! Ein guter Flightstick, der heutzutage bestenfalls fragende Blicke und schlimmstenfalls hektische Anrufe beim Jugendamt nach sich ziehen würde, gehörte damals einfach an jeden PC, der etwas auf sich hielt! Und so war es auch wenig verwunderlich, dass sich schnell Subgenres bildeten – es gab zivile Simulationen wie Microsofts “Flight Simulator”, militärische wie “Tornado” oder eher arcadige Ballereien wie “F-15 Strike Eagle 3”. Und dann… dann gab es noch “Stunt Island”, das sich mit bemerkenswerter Sturheit weigerte, sich in irgendeine Genre-Schublade stopfen zu lassen. Denn es ist, soviel sei vorab schon mal verraten, bis heute absolut einzigartig…

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Level 009: Sam & Max Hit The Road

Hund und Psychohase gelten gemeinhin nicht gerade als die Vorzeigekriminologen. Doch wenn es darum geht, einen verschwundenen Yeti sowie ein Giraffenhalsmädchen zu finden, gibt es kein besseres Team als sie! Beweisstück A: LucasArts legendäres 1993er „SAM & MAX HIT THE ROAD“!

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Textauszug:

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, waren die 90er ohne jede Frage das Jahrzehnt, in dem Adventures ihren absoluten Höhepunkt erreichten – und keiner flog dabei höher, weiter und spektakulärer als LucasArts. “Loom”, “The Secret of Monkey Island”, “Indiana Jones and the Fate of Atlantis” oder “Day of the Tentacle” sind nur einige der Namen, die für alle Zeiten in die Geschichtsbücher der interaktiven Unterhaltung gemeißelt sind. Oh, Moment. Einen der wichtigsten hätte ich doch beinahe vergessen: “Sam & Max Hit the Road”.

Der Duden definiert das Adjektiv “heikel”, als etwas, das “schwierig” oder “gefährlich” ist. Als Synonyme werden “haarig, kitzlig, knifflig, kompliziert, kritisch, misslich, problematisch, schwierig, verfänglich, verwickelt, delikat, diffizil, neuralgisch, prekär und brenzlig” angeboten. Okay, klingt erstmal nachvollziehbar. Bis auf “kitzlig” vielleicht. Die großen Fragezeichen fangen an, ins Bild zu rollen, wenn einem der große, dicke Aufkleber ins Auge fällt, der sich auf der deutschen Schachtel von “Sam & Max” breit macht. Denn der warnt in breiten Lettern: „Empfohlen AB 12 JAHRE! Heikler Humor!“

“Heikler Humor”? Äh. Ach, Kinners. Der Humor hier ist nicht gefährlich oder delikat oder brenzlig ode, äh, kitzlig, sondern einfach nur wahnsinnig, bekloppt und verdammt nochmal absolut großartig! Aber okay, ich greife vielleicht schon wieder etwas zu weit vor. Beginnen wir doch mal gaaanz am Anfang: Was ist “Sam & Max Hit the Road”?

In erster Linie ein Roadtrip quer durch die beklopptesten Locations der USA, verpackt in das mit weitem Abstand wahnsinnigste Adventure, das jemals unter LucasArts-Flagge ins Tageslicht geschubst wurde. Ja, nochmal wahnwitziger als “Day of the Tentacle”, und das hatte Zeitreiseklos und Mumienschönheitsköniginnen! Der Grund dafür ist vor allem das Heldenteam. Nun ist das Detektiv-Duo an sich eines der ältesten Klischees im Krimi-Bereich – Holmes & Watson, Starsky & Hutch oder Derrick & Harry sind nur ein paar der vielen, vielen Beispiele für schlaue Köpfe, welche dieselben zusammenstecken, um knifflige Fälle zu lösen. Hier ist der Ansatz ein minimal anderer: Der eine ist ein zerknautschte Anzüge tragender Riesenhund mit einer Vorliebe für Wüstensand-trockene Sprüche. Der andere ein dauergrinsender Psycho-Kuschelhase mit zutiefst sadistischer Ader…

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Level 007: Star Wars – Dark Forces

Doom kam, sah, siegte, und ließ nicht viel Platz für irgendein anderes Spiel neben sich. Das war Mitte der 90er Jahre sogar so schlimm, dass neue Ego-Shooter schon aus Prinzip erstmal „Doom-Klone“ genannt wurden. Ein Schicksal, das auch „DARK FORCES“ betraf – obwohl das von dieser Bezeichnung kaum weiter hätte entfernt sein können.

Update vom 29.09.2020: Hey, „Dark Forces“ ist nicht mehr indiziert! Freudentänze in den Straßen!

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Textauszug:

So, es muss jetzt endlich mal raus: STAR TREK WAR SCHON IMMER BESSER ALS STAR WARS!

Okay. Wäre das schon mal geklärt. Gut. Willkommen im siebten Level von “Game Not Over”!

Es gab einst eine Zeit, da war es sehr entspannt, Star-Wars-Fan zu sein. Man fühlte sich ungestört, konnte das Leben noch genießen. Heute hat man gefälligst Fan zu sein, eigentlich hat man gar keine Wahl, denn es führt kein Weg dran vorbei. Star Wars ist überall, besonders zum Jahresende hin, wenn ein neuer FIlm die Kinosäle dieser Welt überrollt: In Cornflakespackungen, auf Klopapierrollen, Überlandbussen, Zeitmaschinen, Puddingpulver, Kettensägen, Grabsteinen und Raptorenbabys. Vermute ich zumindest. Ja, es nervt, aber ich will gar nicht auf dem dauerpräsenten Hype herumreiten. Denn wie gesagt – es war mal anders. Ganz besonders im Jahr 1995.

Das war das Jahr Zwei nach “Doom”, und zu “Doom” muss eigentlich nie wieder etwas gesagt werden. Der wichtigste Punkt, der eine Verbindung zum heutigen Thema ermöglicht, ist, dass id Softwares Meisterwerk von Anfang an Mods möglich gemacht hat. Und welche Mod war wohl kurz nach Erscheinen von Doom präsent und extrem populär? Klar: Star Wars. Vertraute Texturen, vertraute Sprites, vertrautes Blastergezische. Und genau diese Mod war, jedenfalls gerüchteweise, der ausschlaggebende Faktor für LucasArts, sein Glück erstmals in einem eigenen Ego-Shooter zu versuchen – das Spiel, das nach zweijähriger Entwicklungszeit im März 1995 unter dem vollständigen Titel “Star Wars: Dark Forces” auf dem PC erscheinen sollte. Ah, 1995. Ein gutes Jahr für Star-Wars-Fans. Denn die Prequels waren da noch weit entfernt. Aber okay, ich wollte nicht lästern.

“Dark Forces” wurde der Weltöffentlichkeit erstmals im Sommer 1994 auf der CES in Chicago präsentiert. Zu diesem Zeitpunkt liefen die Entwicklungsarbeiten bereits seit etwa einem Jahr, und waren, zumindest laut Projektleiter Darren Stinnet, schon auf Hochtouren, als “Doom” in die Läden kam. Und da die Veröffentlichung noch eine Weile dauert, hatte “Dark Forces” das große Pech, genau in einer Zeit herauszukommen, als es die Genrebezeichnungen “Ego-Shooter” bzw. “First Person Shooter” noch nicht gab – und jede Ballerei erstmal grundsätzlich als sogenannter “Doom-Klon” gebrandmarkt wurde…

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Level 004: MDK

Ahh, „MDK“. Das Spiel, um das zu seiner Veröffentlichung mehr als alles andere ein großes Gewese um den geheimnisvollen Namen gemacht wurde. Völlig zurecht, natürlich – aber das Spiel hatte so, so viel mehr zu bieten als nur ein mysteriöses Kürzel. Was genau, wird in den folgenden 29 Minuten erläutert.

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Textauszug:

Hallo, schönen guten Tach, Moinmoin und herzlich willkommen im vierten Level von Game Not Over. Dieses Mal dreht sich hier alles um ein großes Mysterium. Spielenamen sind ja im Allgemeinen nicht gerade der Stoff von Mythen und Legenden, ganz im Gegenteil – in den allerallermeisten Fällen sind sie einschläfernd selbsterklärend. Bei “Wing Commander” gibt’s ein wing zu commandern, bei “Call of Duty” ruft die eine oder andere Pflicht, “Die Siedler” dreht sich um relativ eindeutig siedelnde Persönchen, und “Menzoberranzan”… äh… okay, das ist dann wohl die regelbestätigende Ausnahme. Aber im Großen und Ganzen sind Spielepackungen frei von metaphorischen Fragezeichen.

Nicht so bei M! D! K!

Vorab erstmal eine prophylaktische Entschuldigung, denn ich werde dieses Mal sehr, sehr oft das Wort “abgefahren” benutzen. Das hat allerdings schon seinen Grund, denn es gibt kaum ein Adjektiv, das MDK besser und treffender beschreibt, als “abgefahren”. Deshalb schon mal zum Aufwärmen: abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren, abgefahren.

Okay, kommen wir zum Thema. Jahrelang wurde um die Bedeutung des kryptischen Namens ein Buhei gemacht, befeuert von den Entwicklern selbst. Denn die weigerten sich standhaft, sich auf einen offiziellen Titel zu einigen. Im Handbuch ist noch die Rede von “Mission: Deliver Kindness”, die Namen der drei Akteure “Max, Dr. Hawkins und Kurt” ergeben entsprechend auch irgendwie Sinn. Und dann gab es da noch bekloppte Varianten wie “My Dog Ken”, “Massive Dollops of Ketchup” oder “Million Dollar Koi”. Des Rätsels schlussendliche Lösung war, wie von sehr vielen vermutet, das klassische “Murder, Death, Kill” aus dem 1993er Stallone-Film “Demolition Man”. Dieses subtile Statement war auch der offizielle Name des Spiels im internen Promotions-Video, mit dem die Entwickler das gute Teil potenziellen Publishern schmackhaft machen wollten…

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Zum Podcast:

Level 002: Indiana Jones and the Fate of Atlantis

Im zweiten Level von Game Not Over spielt ein Mann mit Hut die Hauptrolle. Der Mann mit dem Hut, um genau zu sein: Dr. Henry Walton Jones, Jr., besser bekannt unter dem Namen, den er sich mit dem Hund des Hauses teilte: Indiana Jones. Der im Jahre 1992 Mittelpunkt eines der besten Point-n-Click-Adventures aller Zeiten war: „INDIANA JONES AND THE FATE OF ATLANTIS“. Meine Schwärmerei darüber ist nur einen weiteren Klick entfernt.

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Textauszug:

Willkommen zur zweiten Folge von „Game Not Over“. Thema heute: Indiana Jones and the Fate of Atlantis! Es gibt einige Ausnahmejahre in der Spielebranche – Jahre, in denen die Planeten offensichtlich in einer Reihe standen, während um sie herum der perfekte Sturm tobte. 1992 war eines dieser Jahre. Wow, 92. Was für ein Jahr für Spiele! Comanche, Ultima Underworld, Dune 2, Wolfenstein 3D, Mortal Kombat, Ultima 7, Super Mario Kart, Alone in the Dark, Flashback, Super Mario Land 2 – das sind spielehistorisch einige der wichtigsten Namen überhaupt, und sie erschienen allesamt in diesem einen schicksalhaften Jahr. Und dann war da noch eins…

Im Juni 92 schmeichelte es wohlfeil aus dem Ausgang meiner Soundblaster Pro: Daam-Daram-Daaaam! Daaam-Daraaaaaam! Daaam-Daram-Daaaaaaam! Dam-Daraaam-Daaaaaam-Daaaaaaaaaam! Da schwang er sich klirrend durch das Fenster, schaute sich zuerst um, und dann direkt mich an: Dr. Indiana Jones, pixelig, mit Hut. Mein Held. Der lieber schwungvoll durch eine Scheibe schmettert, anstatt die Treppe zu nehmen. Tja, ein Held muss eben tun, was ein Held tun muss. Mit 16 hat man noch Träume, und wenn man, wie ich, erst kurz davor die Indy-Trilogie gesehen hat, dürfte der Traum der meisten 16-jährigen wohl recht ähnlich gewesen sein: “Ich werde Archäologe und jage Nazis! Und Schätze! Am besten Nazischätze!”

Habe ich schlussendlich dann doch nicht gemacht, was aber nichts an meiner Liebe zur Welt der coolen Superprofessoren änderte – selbst der vierte Indy-Film konnte daran nicht rütteln. Aber wie enttäuscht war ich, als klar wurde, dass Steven Spielberg für seine Helden-Ausbuddelei eine andere Geschichte als die Suche nach Atlantis wählen würde. Stattdessen entschloss er sich für ein wirres Blabla um Kristallschädel und atomexplosionssichere Kühlschränke. Alter! Versteh‘ das mal einer…

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Level 001: Strike Commander

Herzlich willkommen im ersten Level von Game Not Over. In dem dreht sich alles um „STRIKE COMMANDER“, den grandiosen „Action-Simulator“ aus dem Hause Origin Systems, der 1993 die gängigen PCs weit über ihre Schmerzgrenzen hinaus transportierte. Wo kam dieses technische Wunderwerk her? Wo ging es hin? Was passierte so alles zwischendurch? Und was hatte es mit „Mr. Zap“? auf sich? All diese und weitere Fragen werden in der nächsten halben Stunde beantwortet – ihr müsst nur die Ohren aufhalten.

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Textauszug:

Moin. Mein Name ist Paul Kautz, und ich heiße euch herzlich willkommen bei der ersten Folge von GAME NOT OVER. Worum geht es hier? Alte Spiele. Klassische Spiele. Spiele, mit denen ich aufgewachsen bin, die ich geliebt habe, und die ich bis heute liebe. Spiele, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen. Mit diesem Podcast, und der dazu gehörigen Webseite versuche ich, meinen Teil zu diesem Nichtvergessen beizutragen.

Kurz ein paar Worte zu mir: Aktuell bin ich 41 Jahre alt, also noch schrecklich jung und ausgesprochen grün hinter den Ohren. Knapp 20 dieser Jahre habe ich in der Spieleindustrie verbracht, den größten Teil davon als Redakteur bei den Computer- und Videospielmagazinen PC Joker, GameStar und 4Players, den Rest der Zeit beim traditionsreichen japanischen Entwickler und Publisher Capcom, wo ich als PR- und Community Manager mehr als drei Dutzend Spielen meinen mehr oder weniger großen Stempel aufgedrückt habe. Aber meine Liebe zum Videospiel begann bereits deutlich früher, gegen Ende der 80er Jahre. Ich hatte im Laufe der Zeit etliche Computer, Konsolen, Handhelds, Smartphones und alles, was irgendwie dazwischen herummatscht, mit denen ich deutlich mehr Zeit verbracht habe, als meinen Eltern und meinem Schulabschluss lieb gewesen sein dürfte. Ahem. Meine allerallerliebsten Systeme alleraller Zeiten sind das Mega Drive, der Game Boy und die Xbox 360, aber ich hege auch ausgesprochen warme Gefühle für PlayStation 1&2, Super Nintendo, Master System, Lynx – sowie natürlich den PC. Und damit leite ich auch direkt zum eigentlichen Thema des Tages über. Denn das erste Spiel, über das ich an dieser Stelle sprechen möchte, entspringt dem PC. Und ist für mich eines der bedeutendsten, besten, schönsten und mitreißendsten Spiele aller Zeiten. Ich rede natürlich von… dramatische Pause… Strike Commander.

Um die Entwicklung von Strike Commander besser verstehen zu können, die Chefdesigner und Programmierer Chris Roberts einst als „A Designer’s Apocalypse Now“ bezeichnete, muss man tief in die 80er Jahre zurückreisen – genauer gesagt ins Jahr 1986, wo der gerade mal 18-jährige Chris seine Karriere bei Origin Systems begann. Jener legendären Firma, deren Spiele-Portfolio unsterbliche Klassiker wie die Wing-Commander-Serie, die Ultimas oder das grandiose BioForge umfasst. Dort begann er mit der Entwicklung des Rollenspiels „Times of Lore“, gefolgt von „Bad Blood“. Alles ganz netter Kram, aber nur Fingerübungen, denn Roberts wollte mehr – mehr Action, mehr Weltall, mehr Bäm Bäm BÄM…

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