Level 060: Time Commando

„Zeit ist etwas flüchtig schnelles: Wenn man denkt, man hätte sie, ist sie wieder ganz woanders – und so hat man sie halt nie!“ So spricht der Volksmund. Der aber offensichtlich noch nie mit dem Rest des Volkskörpers in gelbem Superadminspandex gesteckt hat, um Säbelzahntigern und übergroßen Ritterrüstungen die Locken gerade zu kicken – anders als Held Stanley in Adeline Softwares 1996er „TIME COMMANDO“!

Vielen herzlichen Dank an Chefentwickler Frederick Raynal für die geduldige Beantwortung meiner Fragen!

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Textauszug:

Es gibt nur relativ wenige Prügelspiele, die Wert auf eine wenigstens halbwegs brauchbare Handlung legen. Und noch weniger, die einen Säbelzahntiger, Stiere und feurige Drachen verdreschen lassen. All das und noch mehr macht das Spiel, um das es mir hier und jetzt geht, noch bis heute zu einem ganz speziellen Kleinod: “Time Commando”.

Ich erwähnte es bereits im “Little Big Adventure”-zentrierten Level 28 das eine oder andere Mal: Die liebevoll durchgeknallten Franzosen von Adeline Software rund um Frederick Raynal hatten seit ebendiesem Kleingroßabenteuer bei mir jeden Stein jeder beliebigen Größe in jedem Brett. Es war für mich völlig selbstverständlich, dass ich mir jeden danach folgenden Titel der Kreativbande mindestens SEHR genau ansehen und mit höchster Wahrscheinlichkeit eh blind kaufen würde. Langfristig hätte mich diese Strategie vermutlich sehr viel Geld gekostet – aber da Adeline nach “Little Big Adventure” nur noch zwei weitere Spiele herausgebracht hat, bevor die vor lauter Kreativität schon im Dunklen leuchtenden Türen der Firma leider wieder geschlossen werden mussten, war diese spezielle Form der Heldenverehrung zumindest für mich nicht ganz so schmerzhaft. Das eine war, natürlich, “Little Big Adventure 2”, das ich hier wie bereits angekündigt an anderer Stelle separat unter die Lupe nehmen werde. Und das andere – das war “Time Commando”.

Chefentwickler war einmal mehr Frederick Raynal. Und einmal mehr hat er die Band wieder zusammengebracht, die zum großen Teil aus Leuten besteht, mit denen er schon bei Infogrames den legendären ersten Teil der “Alone in the Dark”-Serie entwickelt hat: allen voran Lead Designer Didier Chanfray und Synthesizer-Schwinger Philippe Vachey…

Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
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Level 056: Simon the Sorcerer 2

Briten und junge Zauberer – das passt ja schon irgendwie zusammen. Mit dem 1993er „Simon The Sorcerer“ hatte Adventure Soft schon sehr viel richtig gemacht – ließ sich da zwei Jahre später mit „SIMON THE SORCERER 2“ nochmal ordentlich drauflegen? Schauen wir mal.

Vielen herzlichen Dank an Mike & Simon Woodroffe für die geduldige Beantwortung meiner Fragen, sowie an Ralf Adam für eine glücklich machende Tonne an Hintergrundinformationen (sowie die tolle Übersetzung der Spiele).

Falle ihr iTunes nicht mögen solltet: Was stimmt nicht mit euch? Ihr findet „Game Not Over“ aber mittlerweile auch auf Spotify. Was wahrscheinlich irgendwie super ist.

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Textauszug:

Die Briten ham’s ja irgendwie mit jungen Zauberern: Da gibt’s ja zum Beispiel diesen einen, der in den 90ern seinen Anfang nahm, komplett ahnungslos anfing, aber dann im Laufe von mehreren Teilen immer mächtiger und zaubereriger wurde, einen richtig üblen Magier als Widersacher hatte, mit dem er auf mysteriöse Weise verbunden war, und mit seinen bekloppten Freunden echt viele zum Teil ziemlich abgefahrene Abenteuer erlebte. Und dann gab’s auch noch Harry Potter. Aber ich rede natürlich von Simon The Sorcerer.

Ich erwähnte es hier bereits so oft, dass mittlerweile selbst die geduldigste Schallplattenfirma genervt abwinken würde: Die frühen 90er waren die großen, die goldenen Jahre der Point-n-Click-Adventures. Nicht ohne Grund gehört dieses Genre zu den hier von mir am heftigsten beackerten. Aber man kann es ja auch verstehen: Gerade nach dem durchschlagenden Erfolg von “The Secret of Monkey Island” wollten viele bis dahin eher nicht so pointclickerig bewanderte Firmen ein Stück von diesem enorm lecker aussehenden Kuchen abhaben. Der Löwenanteil davon verblieb in den Mägen der Platzhirsche LucasArts und Sierra – aber links und rechts von diesen Puzzlefabriken gab es auch noch Firmen wie Revolution Software, Interplay, Westwood… oder Adventure Soft. Das war ein kleines Familienunternehmen aus dem britischen Birmingham, das zum Zeitpunkt der Entstehung von “Simon the Sorcerer” aber bereits ein alter Hase im Spielebusiness war. Denn gegründet wurde das Haus bereits Anfang der 80er von Mike Woodroffe, der vorher einen sehr populären Musikladen betrieb. Anfangs hieß es aber noch nicht “Adventure Soft”, sondern “Adventure International UK”, und war erstmal nicht mehr als die britische Dependance der gleichnamigen amerikanischen Firma. Dieses kleine Unternehmen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die in den USA so populären Textadventures nach England zu holen und auf den dort populären Heimcomputern wie BBC Micro oder ZX Spectrum lauffähig zu machen – nicht einfach nur konvertiert, sondern oftmals auch noch grafisch aufgemotzt. Nachdem das einige Jahre lang gut ging, fing man an, eigene Abenteuer zu entwickeln, woraus dann die Firma “Horrorsoft” erwuchs, die Kult-Klassiker wie “A Personal Nightmare”, die beiden “Elvira”-Spiele oder das speziell grafisch ziemlich krasse Action-Rollenspiel “Waxworks” unter die Leute brachte…

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Level 044: Day of the Tentacle

Tentakel sind in erster Linie köstlich, vor allem in panierter Form. Aber sie können auch gefährlich sein – vor allem, wenn ihnen auf radioaktivem Schleim basierende Stummelärmchen wachsen, welche in ihnen Weltherrschaftsambitionen erwecken. Was wohl öfter passiert, als man vermuten würde, jedenfalls wenn man das 1993er „DAY OF THE TENTACLE“ als Argumentationsbasis benutzt.

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Textauszug:

Zeitreiseklos, explodierende Zigarren im Mund von George Washington, Mumien-Schönheitsköniginnen, geklaute Pferdegebisse, ein angemalter Kumquatbaum, der grausame Mord an Oozo dem Clown, Linkshänderhammer – das sind alles Stichworte, bei denen normale Menschen langsam ein paar vorsichtige Schritte nach hinten gehen, während sie unauffällig den Notruf wählen. Insider hingegen wissen, dass es sich dabei nur um eines der besten Point-n-Click-Adventures aller Zeiten handeln kann! Und wählen sicherheitshalber auch die 110 – man weiß ja nie, wozu diese wahnsinnigen Computerspieler in der Lage sein können!

Unter Umständen habe ich es schon das eine oder andere Mal erwähnt: LucasArts bzw. Lucasfilm Games waren die Guten. Nein, die Besten, die Allerbestesten – die hatten in ihrer Vergangenheit einfach die coolsten Adventures! Die hatten “Sam & Max Hit The Road”, die hatten “Indiana Jones and the Fate of Atlantis”, die hatten “The Secret of Monkey Island” und noch so viel mehr. Es gab natürlich auch noch andere sehr kompetente Knobel-Lieferanten, auf die ich hier ja schon in den Levels rund um “Space Quest 4”, “Star Trek 25th Anniversary”, “The Legend of Kyrandia” oder “Beneath a Steel Sky” eingegangen bin. Aber … LucasArts … ja, LuuuucasArts … die saßen ebenso lange wie unverrückbar auf ihrem im Sonnenschein gleißenden Diamantthron, das Zepter der unendlichen Point-n-Click-Weisheit in der Hand. Irgendwann ist die bedauernswerte Firma, geleitet von Managern, die sich durch zu eng geschnürte Krawatten die Blutzufuhr zum Hirn selbst abschnitten, zu einem traurigen Fließbandlieferanten meist sehr durchschnittlicher Star-Wars-Spiele mutiert, bevor sie 2013 dann endgültig dicht gemacht wurde. Aber die End-80er und ganz besonders die Anfang- bis Mitt-90er waren LucasArts‘ große Jahre. Und “Day of the Tentacle” steht sehr repräsentativ für diese Phase der nimmermüden Endloskreativität.

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Level 036: Pitfall!

Activision ist heute dieser große, verkrustete Gigant, der gerne mal mit allem assoziiert wird, was in der Spielebranche falsch läuft. Das war aber nicht immer so – seinen Anfang nahm dieser Koloss als Freidenker-Kreativbude, die Meisterwerke wie das 1982er „PITFALL!“ hervorbrachte.

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Textauszug:

Das Atari 2600 war nie meine Konsole: Das klobige Teil mit den Holz-Applikationen kam 1977 auf den Markt, und zu dieser Zeit war ich noch nicht mal alt genug, um einen Joystick von einem Schnuller zu unterscheiden. Außerdem wuchs ich hinter dem eisernen Vorhang auf, und da beschränkte sich der Kontakt zu westlicher Unterhaltungsmaschinerie auf DDR-Klone von Spielen wie “Pac-Man”. Nach der Wende habe ich mir größte Mühe gegeben, einige dieser Wissenslücken schnellstmöglich zu schließen, wobei das 2600 nicht direkt die höchst Priorität genoss – denn gerade das Mega Drive war dem Ding etwa zwölf Parsecs weit überlegen. Aber ein Spiel, ja ein Spiel, das schaffte es dann doch, meine Aufmerksamkeit dauerhaft für sich zu gewinnen. Und das war “PITFALL!” – nur echt mit Ausrufezeichen. Herzlichen willkommen im 36. Level von “Game Not Over”.

1982 war für die digitale Welt ein sehr bedeutendes Jahr: Der C64 wurde der Weltöffentlichkeit vorgestellt, die ersten CDs sowie dazugehörige Abspielgeräte wurden veröffentlicht, Scott Fahlman erfand auf einem Message Board der Carnegie Mellon Universität die Emoticons, der erste bekannte Computervirus namens “Elk Cloner” vom damals 15-jährigen Rich Skrenta befiel Apple-2-Systeme – und: Der Computer wird vom TIME Magazine zur Person des Jahres gewählt. Bzw. zur “Maschine des Jahres”- wodurch erstmals in der Geschichte des Magazins keiner echten Person diese Ehre zukommt. Kurz gesagt: Da war ganz schön was los in der digitalen Welt, die nur wenige Jahre zuvor schlicht noch gar nicht existiert hat.

Einer der Wegbereiter der digitalen Revolution war derdiedas “Atari 2600” – eine Spielkonsole, die 1977 ins Leben gerufen wurde, und diesen Namen erst ab 1982 trug, da sie vorher nur als “Atari VCS” bekannt war, was für „Atari Video Computer System“ stand. Ich will aber jetzt gar nicht lange auf die Geschichte dieses Systems oder gar der Entwicklerfirma “Atari” an sich zu sprechen kommen. Beides sind hochinteressante Themen, aber leider auch derart ergiebig, das sie jeweils problemlos einen eigenen Podcast füllen würden. Oder sieben. Andere Lagerfeuer, sage ich mal. Nein, mir geht’s hier und heute nur um “PITFALL!” sowie dessen Hintergründe und Erschaffer…

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Level 034: Beneath a Steel Sky

Ein dystopisches Zukunftsszenario, eine totalüberwachte Stadt, eine mysteriöse Heldenvergangenheit sowie ein sarkastischer Roboterkumpel – klingt nach allen Zutaten für ein fesselndes Abenteuer. Das 1994er „BENEATH A STEEL SKY“ bot all das und noch viel mehr!

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Textauszug:

Anfang der 90er Jahre war die Hochzeit der Point-n-Click-Adventures – von denen ich ja auch schon das eine oder andere besprochen habe. Legendäre Spiele wie “Indiana Jones and the Fate of Atlantis”, “Sam & Max Hit The Road”, “Day of the Tentacle”, “Star Trek: 25th Anniversary”, “Space Quest 4” oder “The Legend of Kyrandia” erschienen alle innerhalb eines gerade mal zwei Jahre kleinen Zeitfensters. Aber auch danach war noch mehr als genug Platz für weitere mausbasierte Knobeleien, die nicht zwangsläufigerweise von LucasArts oder Sierra stammen mussten – denn da gab es ja noch andere Firmen. Wie zum Beispiel “Revolution Software”…

In den frühen 90ern war Revolution Software in erster Linie Point-n-Click-Insidern bekannt, denn deren 1992er Erstwerk “Lure of the Temptress” war zwar nett und auch halbwegs erfolgreich, aber nichts, was man als breitenwirksamen Hit bezeichnen würde – ordentliche Grafik, ordentliche Puzzles, ordentliche Wertungen, ordentliche Verkaufszahlen. Alles ordentlich. Das Cover war sogar außerordentlich gut. Aber das Gesamterlebnis… naja… okay, aber auch schnell wieder vergessen. Das zweite Spiel des 1990 gegründeten Mini-Entwicklerstudios, das in seinen Anfangsjahren in einem winzigen Büro über einem Früchteladen im beschaulichen englischen Städtchen Kingston upon Hull residierte, sollte dann deutlich über “ordentlich” und “okay” hinausgehen, und dem Namen “Revolution Software” einen international mächtigen Klang verleihen.

Den Anfang nahm dieses Projekt, als sich Charles Cecil, einer der Gründer von Revolution Software und der Chefdesigner der Firma, mit Dave Gibbons traf – einem bereits damals schon berühmten Autoren und Comiczeichner, der unter anderem zusammen mit Alan Moore die legendären “Watchmen” erschuf, oder “Give Me Liberty” in Kooperation mit Frank Miller. Die grundsätzliche Idee war, dass Revolution Software ein Spiel auf Basis der “Watchmen”-Geschichten erschaffen sollte, wozu es aber leider dann doch nicht kam. Aber man verstand sich gut, die kreative Kompatibilität war da – also entschloss man sich, einfach etwas eigenes, frisches zu machen…

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Level 033: Lands of Lore

Ein Fantasyreich ist immer nur so gut wie sein Oberbösewicht – und wenn man es wie im Falle des 1993er „LANDS OF LORE“ mit einer warzennasigen Gestaltwandlerin zu tun bekommt, dann weiß man, dass man ein sehr besonderes Abenteuer vor sich hat…

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Textauszug:

Ich bin an sich nicht für RPGs gemacht. Die “Ultimas”, “Wizardrys”, “Might&Magics” und “Dungeon Masters” dieser Welt waren mir spielerisch schon immer völlig wurscht – was da wirklich hängengeblieben ist, sind die Soundtracks der Ultimas, die ich im Allgemeinen noch bis heute sehr zu schätzen weiß. Ich habe auch einige durchaus interessierte Stunden mit “Phantasy Star 2” verbracht – das war dann mein erster Kontakt mit JRPGs, was anschließend zu einigen ganz netten Kontakten mit frühen “Final Fantasys” führte. Aber nix von Dauer, nix von Substanz. Ja, “Ultima Underworld” habe ich wirklich sehr gern gespielt, auch und gerade aus technischer Faszination heraus. Aber sonst? Hm. Sonst war da eigentlich nur EIN Spiel, das mich fesseln konnte – aber das… dann auch gleich mal so richtig: “Lands of Lore: The Throne of Chaos”.

Ahhh, “Westwood Studios”. Anfang bis Mitte der 90er hatte dieser Name für mich einen magischen Klang – fast so magisch wie “Origin Systems”. Die Lasveg… ähm. Lass… Lasso Vegetari… also die in Las Vegas beheimateten Entwickler produzierten ein sensationelles Spiel nach dem anderen – wer bei Titeln wie “Dune 2”, “The Legend of Kyrandia” oder “Command & Conquer” nicht automatisch und sofort ins Schwärmen gerät, ist nachweislich innerlich tot. Dass die Herren und Damen um Louis Castle und Brett Sperry aber ihre Wurzeln in den Rollenspielen dieser Welt hatte, habe ich ja bereits in Level 25 hier herausgearbeitet – die ersten beiden Teile der “Eye of the Beholder”-Trilogie von SSI haben unter Fans schon aus gutem Grund einen hervorragenden Ruf. Aber darauf möchte ich jetzt hier nicht schon wieder eingehen. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Westwood nach “Eye of the Beholder 2” die Schnauze ziemlich voll hatte – und zwar sowohl vom regelverseuchten “AD&D”-Korsett als auch dem ewigen Wirken im Verborgenen – und endlich mal ein cooles, leicht bedienbares Rollenspiel für Menschen entwickeln, und vor allem auch mal dafür den verdienten Ruhm kassieren wollte. Woraufhin sie unter der Fahne von Publisher Virgin Interactive im Jahr 1992 mit der Entwicklung von “Lands of Lore” begannen…

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Level 031: Space Quest 4

Ich bin ja nicht gerade als der größte Fan von Sierra-Adventures bekannt. Aber es gibt ein paar Ausnahmen in den Reihen der Logik- und Spielerlebenvernichter, die ich aus dem einen oder anderen Grund dann doch irgendwie ganz gern gespielt habe – und unter diesen nimmt „SPACE QUEST 4“ eine Vorreiterrolle ein.

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Textauszug:

Wer diesen Podcast halbwegs aufmerksam verfolgt, der dürfte wissen, dass ich nicht gerade der größte Sierra-Fan aller Zeiten bin. Das liegt nicht daran, dass ich die Adventures der Firma nicht gespielt hätte – das Gegenteil ist leider der Fall: Ich habe im Laufe der Jahre diverse Leisure Suit Larrys und King’s Quests und Police Quests und wasweißichnochfürquests gespielt – allerdings in den allermeisten Fällen nur bis X. Dieses X markiert den Punkt, an dem mir die beschissen unlogischen Puzzles, die waaaahnsinnig nervenden Dauertode oder die kratzbürstige Bedienung so sehr auf den Sack gingen, dass ich auf den ganzen Mist einfach keinen Bock mehr hatte. Es gibt dankbarerweise ein paar Ausnahmen zu dieser Regel, aber echt nicht viele – und von denen nimmt das 1991er “Space Quest 4” eine Vorreiterrolle ein. Willkommen im 31. Level von “Game Not Over”.

Ich kann nicht von mir behaupten, ein glühender Verehrer der “Space Quest”-Serie zu sein. Das liegt zum einen an den Gründen, die ich gerade eben schon aufgezählt habe – denn in dieser Dreifaltigkeit der nervendsten Adventureverbrechen aller Zeiten waren die ersten Teile der Reihe echt verdammt weit vorn. Aber es ist das generelle Szenario, das mich reizt. Ich habe ja eine allgemeine Schwäche für Science-Fiction – und wenn dann noch eine ordentliche Portion Geblödel dazukommt, dann werde ich im Regelfall sofort hellhörig. Was einer der Gründe dafür ist, dass ich Douglas Adams so verehre. Und das haben Scott Murphy und Mark Crowe, die beiden selbsternannten “Two Guys from Andromeda” auch sehr deutlich getan, als sie Ende 1985 bei Sierra-Chef Ken Williams anklopften, und ihn um grünes Licht für ihre neue Adventure-Idee baten – ein humoriges Weltraumabenteuer namens “Space Quest”.

Die beiden saßen zu diesem Zeitpunkt bereits eine Weile zusammen in einem Büro: Murphy, der autodidaktische Programmierer, und Crowe, der Disney-trainierte Grafiker, hatten gerade ihr erstes gemeinsames Projekt abgeschlossen – das offizielle Adventure zum Disney-Film “The Black Cauldron”, das von “Leisure Suit Larry”-Schöpfer Al Lowe designt wurde, und auf dem gleichnamigen Film basierte, der kurz zuvor in die Kinos kam, und bei uns unter dem Namen “Taran und der Zauberkessel” Bekanntheit erlangte…

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Level 028: Little Big Adventure

Kleiner Held, großes Abenteuer: Das 1994er „LITTLE BIG ADVENTURE“ hielt genau das, was sein Name versprach. Und bot noch viel, viel mehr!

(Vielen herzlichen Dank an Frederick Raynal für die freundliche Beantwortung meiner Fragen!)

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Textauszug:

Ich sagte es schon zuvor, nämlich in Level 19 hier, und ich sage es erneut: Französische Spiele erkennt man immer, überall und sofort! Zack, einfach so! *snips* Und für kaum ein Spiel gilt das so sehr und so ausgeprägt, wie für „Little Big Planet“. Denn das… Arrrgh! Verdammt! Ich meine natürlich „Little Big Adventure“! Verdammt nochmal, Media Molecule! Warum musstet ihr unbedingt diesen Namen verwenden? Warum? Rrrrrrarrrrgchhhh!

Wer diesen Podcast halbwegs aufmerksam verfolgt, der dürfte wissen, dass mir die Musik in Spielen, verdammt wichtig ist. Verdammt wichtig! Ich habe bereits des Öfteren gesagt, dass ich diesen Soundtrack besonders mag, oder jenen sehr super finde – mittlerweile widme ich meinen liebsten Stücken ja ganze Sonderfolgen in Form der Jukeboxen. Aber einen Satz habe ich bislang noch nie von mir gegeben. Nämlich: „Das ist der meiner Meinung nach beste Spielesoundtrack aller Zeiten!“ Das liegt daran, dass ich ihn mir bislang aufgehoben habe. Nämlich für diese spezielle Episode hier. Folgerichtig bitte ich um Aufmerksamkeit! Ahem.

„Little Big Adventure bietet den meiner Meinung nach besten Spielesoundtrack aller Zeiten!“

Das ist mein vollestmöglicher Ernst. Es gibt keinen Spiele-Soundtrack, keinen Soundtrack im Allgemeinen, genau genommen nicht ein einziges Album in meiner sehr umfangreichen und dauergenutzten iTunes-Mediathek, das ich öfter abgespielt und aktiv genossen habe, als diesen – und das, obwohl er aus lediglich neun Stücken besteht, und gerade mal 26 Minuten lang ist. Dabei ist es vor allem das drei Minuten und 55 Sekunden lange Titelthema, das man gleich im Hauptmenü zu hören bekommt, das mich mehr als alles andere verzaubert. Denn es kapselt in sich alles, was das Spiel so wunderbar und einzigartig macht: Es ist hochkreativ, liebevoll, abwechslungsreich, innovativ, herrlich stimmungsvoll, sehr unerwartet – und viel schneller vorbei, als mir lieb ist. Hier, zum Mitgenießen…

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Level 021: BioForge (Add-On)

“BIOFORGE” – das habe ich ja bereits in Level 21 in aller Ausführlichkeit besprochen. Und weil’s so schön war, gibt es jetzt gleich noch mehr Informationen dazu! Es folgt nämlich das erste Add-On in der lang-, laaangjährigen Geschichte von “Game Not Over”!

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Textauszug:

“BioForge” – das habe ich ja bereits in Level 21 in aller Ausführlichkeit besprochen. Wer diese Episode verpasst hat, möge sie sich bitte idealerweise genau JETZT zu Gemüte führen. Ist gar kein Problem, ich habe Zeit.

Okay, alle wissen über Origins “Interactive Movie 1” Bescheid? Bestens! Dann gibt es jetzt gleich noch mehr Informationen dazu! Es folgt nämlich das erste Add-On in der lang-, laaangjährigen Geschichte von “Game Not Over”!

Ich habe während meiner Recherche zum “BioForge”-Level recht hartnäckig versucht, dessen damaligen Chefentwickler Ken Demarest zu erreichen. Vergleichbares mache ich auch bei anderen Themen – wenn ich spezifische Fragen habe, auf die ich keine erschöpfenden Antworten finde, dann gehe ich für Informationen aus erster Hand einfach direkt an die Quelle. Im Regelfall ist das auch kein allzu großes Problem – aber in diesem Fall war’s dann doch etwas anspruchsvoller als üblich, da Ken mit der Spielebranche schon seit Langem nichts mehr am Hut hat, und mittlerweile verhältnismäßig schwer erreichbar ist. ABER! Beharrlichkeit hat sich hier ausgezahlt. Nach einigem Hin und Her hat er sich höchst freundlicherweise dazu bereit erklärt, mir meine brennendsten Fragen zu beantworten. Wofür ich wirklich höchst dankbar bin!

Da unsere gesamte Kommunikation via E-Mail lief, bekommt ihr nachfolgend leider nicht Ken selbst, sondern schon wieder nur mich zu hören, als Fragen stellender Kautz und dieselben beantwortender Demarest. Ich habe seine Antworten zu 100% sinnerhaltend übersetzt – wenn also etwas nach Quatsch klingen sollte, dann liegt’s nicht ausschließlich an mir. Das wird aber nicht vorkommen, denn Ken ist wunderbar offen und ehrlich auf all meine Fragen eingegangen. Was ich natürlich verdammt super finde.

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Level 025: The Legend of Kyrandia

Eine Märchenwelt voller Magie, Edelsteine und königsmordender Psycho-Kasper – das war das 1992er „THE LEGEND OF KYRANDIA“. Ein fast klassisches Point-n-Click-Adventure eines Entwicklers, den man nicht zwangsläufig mit diesem Genre in Verbindung bringt.

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Textauszug:

Es wurde hier und da bereits das eine oder andere Mal erwähnt: Anfang der 90er Jahre waren Point-n-Click-Adventures eines der heißesten und auch lukrativsten Genres. LucasArts haute einen Klassiker nach dem anderen auf den Markt, und Sierra… ääähhh… war auch da. Ahem. Wie bereits in Level 20 hier erwähnt, gab es neben diesen beiden Giganten aber auch noch Platz für weitere Knobelaspiranten – und einen davon dürfte wohl kaum einer wirklich auf dem Radar gehabt haben. Nämlich die Westwood Studios.

Heute kennt man Westwood in erster Linie als Erschaffer und Vervielfältiger der absurd erfolgreichen “Command & Conquer”-Serie, als DIE großen Konkurrenten von Blizzard. Bzw. trauert ihnen hinterher, da die Firma 1998 von Electronic Arts gekauft und, wie es damals der Businessplan von EA wohl einfach vorsah, komplett ausgeweidet und als schlaffe Hülle 2003 folgerichtig auch dichtgemacht wurde. Anfang der 90er war das aber noch ganz anders, denn da waren die Damen und Herren Westwood vor allem erstmal eines: komplett unbeschriebene Blätter. Und das, obwohl es die Firma schon seit 1985 gab! In den ersten Jahren nach seiner Gründung war das in Las Vegas als “Westwood Associates” aus der Taufe gehobene Unternehmen rund um Brett Sperry und Louis Castle in erster Linie ein Konvertierungslakai, der zum Beispiel die “Temple of Apshai”-Trilogie für Epyx auf Amiga und Atari ST hievte, was kolportierterweise lediglich 18.000 Dollar einbrachte.

Deutlich lukrativer dürfte die Zusammenarbeit mit SSI gewesen sein, für die Westwood Anfang der 90er die legendären ersten beiden Teile der “Eye of the Beholder”-Trilogie entwickelte – zwei anspruchsvolle und durch das “AD&D”-Korsett etwas eingeschränkte, aber gleichzeitig auch wunderschöne und für damalige Verhältnisse angenehm leicht zu bedienende Dungeon-Crawler.

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