Level 112: Super Mario RPG

Ich sag’s mal so: Es hat schon seinen Grund, warum es bei “Game Not Over” bislang nicht direkt überwältigend viele Besprechungen von Rollenspielen gab. Und dieser Grund ist recht einfach: Sonnenflecken! Okay, das und auch meine generelle Abneigung dem Genre gegenüber. Ja, “Lands of Lore: The Throne of Chaos” hat mich sehr fasziniert. Und dann gab’s hier und da auch noch das eine oder andere Spiel, das mich aus dem einen oder anderen Grund zumindest kurzzeitig fasziniert hat. Aber mal so ganz allgemein gesprochen kann ich mit RPGs echt nicht viel anfangen. Wenn sie allerdings coole Actionelemente, einen Soundtrack von Yoko Shimomura sowie angemessen behämmerten Humor enthalten, dann schießen selbst meine Ohren verdammt schnell nach oben! Natürlich rede ich vom 1996er „Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars“.

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Textauszug:

Mario hat in seinen aktuell knapp 40 Existenzjahren schon einiges erlebt, meine Güte: Er war unter anderem Prinzessinnenretter, Pillenverteiler, Schiedsrichter bei diversen Sportarten, Fußballstar, Rennfahrer, Koch, Schreibmaschinenlehrer, Kampfpilot und zwischenzeitlich angeblich auch mal Klempner, obwohl es dafür meines Wissens nach außerhalb des Animationsfilms keinen drückenden Beweis gibt. Bis 1996 war er allerdings eines nicht: Rollenspielheld. Und dann kam Square Soft. Und ermöglichte ihm den Zutritt in komplett neue Welten des Wahnsinns!

Square Soft und Nintendo, das war seit den 80ern eine sehr glückliche Beziehung: Viele, viele Final-Fantasy-Teile auf NES, Game Boy und SNES ließen Kassen klingeln und Gesichter strahlen. Natürlich musste das Ganze irgendwann mal in die Brüche gehen, was dann 1997 der Fall war, nachdem Sonys sexy junge PlayStation mit ihren gigantisch großen CDs und hemmungslosen 3D-Prozessoren wild in Richtung Square wackelte – eine leidenschaftliche Affäre, die mit dem Meilenstein “Final Fantasy 7” dann ihren Anfang nahm, während Nintendo mit seinem N64 grummelig in einer dunklen Ecke saß und darauf hoffte, dass Square schon noch irgendwann wieder anrufen würde.

Äh, naja, egal. 1994 war jedenfalls alles noch sehr anders, nichts konnte der Liebe zwischen Nintendo und Square im Weg stehen. Es war wohl einfach an der Zeit für eine etwas intensivere Beziehung – und was bietet sich da mehr an als ein Drei ein Crossover? Anfang des Jahres gab es ein entscheidendes Meeting zwischen den Nintendo- und Square-Führungsetagen, in dem beschlossen wurde, die Kräfte zu bündeln und Nintendos größten Star durch ein Square-Abenteuer hüpfen zu lassen.

Das klingt natürlich sehr viel einfacher als es umzusetzen ist. Denn Square konnte nicht einfach ein typisches Final Fantasy designen und da die Explosionsfrisurfiguren durch die Bewohner des Pilzkönigreichs ersetzen – es musste ein auf das Marioversum maßgeschneidertes Rollenspiel werden. Sprich: Weniger Rollenspiel, mehr Action, weniger Drama, mehr Spaß, weniger Chocobos, mehr Toads…
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Level 033: Lands of Lore

Ein Fantasyreich ist immer nur so gut wie sein Oberbösewicht – und wenn man es wie im Falle des 1993er „LANDS OF LORE“ mit einer warzennasigen Gestaltwandlerin zu tun bekommt, dann weiß man, dass man ein sehr besonderes Abenteuer vor sich hat…

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Textauszug:

Ich bin an sich nicht für RPGs gemacht. Die “Ultimas”, “Wizardrys”, “Might&Magics” und “Dungeon Masters” dieser Welt waren mir spielerisch schon immer völlig wurscht – was da wirklich hängengeblieben ist, sind die Soundtracks der Ultimas, die ich im Allgemeinen noch bis heute sehr zu schätzen weiß. Ich habe auch einige durchaus interessierte Stunden mit “Phantasy Star 2” verbracht – das war dann mein erster Kontakt mit JRPGs, was anschließend zu einigen ganz netten Kontakten mit frühen “Final Fantasys” führte. Aber nix von Dauer, nix von Substanz. Ja, “Ultima Underworld” habe ich wirklich sehr gern gespielt, auch und gerade aus technischer Faszination heraus. Aber sonst? Hm. Sonst war da eigentlich nur EIN Spiel, das mich fesseln konnte – aber das… dann auch gleich mal so richtig: “Lands of Lore: The Throne of Chaos”.

Ahhh, “Westwood Studios”. Anfang bis Mitte der 90er hatte dieser Name für mich einen magischen Klang – fast so magisch wie “Origin Systems”. Die Lasveg… ähm. Lass… Lasso Vegetari… also die in Las Vegas beheimateten Entwickler produzierten ein sensationelles Spiel nach dem anderen – wer bei Titeln wie “Dune 2”, “The Legend of Kyrandia” oder “Command & Conquer” nicht automatisch und sofort ins Schwärmen gerät, ist nachweislich innerlich tot. Dass die Herren und Damen um Louis Castle und Brett Sperry aber ihre Wurzeln in den Rollenspielen dieser Welt hatte, habe ich ja bereits in Level 25 hier herausgearbeitet – die ersten beiden Teile der “Eye of the Beholder”-Trilogie von SSI haben unter Fans schon aus gutem Grund einen hervorragenden Ruf. Aber darauf möchte ich jetzt hier nicht schon wieder eingehen. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Westwood nach “Eye of the Beholder 2” die Schnauze ziemlich voll hatte – und zwar sowohl vom regelverseuchten “AD&D”-Korsett als auch dem ewigen Wirken im Verborgenen – und endlich mal ein cooles, leicht bedienbares Rollenspiel für Menschen entwickeln, und vor allem auch mal dafür den verdienten Ruhm kassieren wollte. Woraufhin sie unter der Fahne von Publisher Virgin Interactive im Jahr 1992 mit der Entwicklung von “Lands of Lore” begannen…

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