Level 062: Golden Axe

In einer Liste der nutzlosesten Werkzeuge aller Zeiten dürfte sich eine goldene Axt ziemlich weit oben befinden, so etwa zwischen einer Puddingsäge und einem Lego-Presslufthammer. In der Spielewelt hingegen war „GOLDEN AXE“ ab Ende der 80er Jahre eine der mächtigsten Waffen von Sega!

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Textauszug:

Die 80er waren eine einfache Zeit: Da reichte ein leichtbekleideter Muskelprotz nebst einer idealerweise noch leichter bekleideten Schwertschwingerdame mehr als aus, um Kinosäle und Kassen zu füllen. Und wenn man dann noch einen gut bewaffneten Zwerg addiert, kommt sogar noch ein Spiel dabei heraus – ein Spiel wie “Golden Axe”. Herzlich willkommen im 62. Level von “Game Not Over”!

Seinen Anfang nahm “Golden Axe” natürlich in der Spielhalle. Denn das war der Bereich, in dem Sega Ende der 80er im Vergleich zu Nintendo die fettestmöglichen Hosen anhatte. In der Arena der Heimkonsolen war damals zumindest der 8Bit-Kampf schon lange entschieden – das Master System hatte nicht den Hauch einer halben Chance gegen das übermächtige NES; das Wort “Nintendo” war da gleichbedeutend mit “Videospiel für Zuhause”. Kein Wunder, bei einem Marktanteil von mehr als 90% und über 30 Millionen verkauften Konsolen! In den Spielhallen hingegen – da hatte Sage das Segan. Oder war zumindest einer der größeren Player. Denn da gab es ja auch noch Spiele wie Taitos absurd erfolgreiches “Double Dragon”, das ab Mitte 1987 seine faustbasierte Weltherrschaft antrat. So etwas wollte Sega auch haben! Also schnappte man sich Makoto Uchida, der bereits mit dem Mitt-88er “Altered Beast” einen mächtig gewaltigen Spielhallenhit gelandet hatte. Okay, das Spiel an sich war eher nicht so geil, meine Meinung dazu gibt’s hier im dritten Dungeon zu hören – aber das stand dem Erfolg des Automaten keine Sekunde lang im Wege…

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Level 017: Alex Kidd in Miracle World

Wenn man eine Faust besitzt, welche größer ist, als der eigene Kopf, dann hat man im Regelfall zwei Karrieremöglichkeiten: Man tritt entweder bei RTL auf oder wird zum Retter eines unterjochten Königreiches. Dankbarerweise hat sich Sega bei „ALEX KIDD IN MIRACLE WORLD“ für den zweiten Weg entschieden.

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Textauszug:

Es war das Jahr 1985. Kein so glorreiches Jahr wie… och… sagenwirmal… ich weiß nicht… malsoblindinsblauehineingeraten… 1992 oder so, aber nichtsdestotrotz ein gutes Jahr. Das Jahr, in dem der Amiga der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird. “Back to the Future” in die Kinos kommt. Das Wrack der Titanic gefunden wird. “Super Mario Bros.” veröffentlicht wird. Oder Garry Kasparov mit gerade mal 22 Jahren der damals jüngste Schachweltmeister aller Zeiten wird. Okay, es war auch das Jahr, in dem Ronald Reagan als Präsident der USA eingeschworen wurde. In dem Madonna erstmals auf Tour ging. In dem die Wrestlemania uraufgeführt wurde. Und in dem Coca Cola seine Rezeptur veränderte und sich mit “New Coke” nachhaltig lächerlich machte. Nagut, insgesamt vielleicht dann doch nur ein eher durchschnittliches Jahr. Aber… es war auch das, in dem in Segas Master System endlich Tageslicht zu sehen bekam – wenn auch erstmal nur japanisches. Und auf diesem Kasten sollte kurz darauf eine mächtig gewaltige Faust geschwungen werden…

Wenn es eines gibt, wofür das Master System wirklich berüchtigt war, dann mit Sicherheit einige der hässlichsten Cover-Artworks aller Zeiten. Und “Alex Kidd in Miracle World” nimmt selbst in diesem Kreis der Schande eine besonders gemeingefährliche Rolle ein. Aus irgendeinem Grund gibt es nämlich hier ein Kleinkind zu sehen, einen blauäugigen Cousin der Mörderpuppe Chucky, der mit einer Faust, welche so groß ist wie sein Kopf, die Luft vor ihm zu Sternen zerkloppt. Das ist einfach nur… ich… äh… ich habe keine Worte dafür.

Die gute Nachricht hier ist, dass gar nicht so viele Leute diese aktive Hirnvernichtung zu sehen bekamen. Denn zum einen verkaufte sich das Spiel in erster Linie in Japan sehr gut – und dort zierte ein zwar schrecklich generisches, aber dennoch in jeder Hinsicht deutlich, DEUTLICH besseres Cover die Verpackung. Zum anderen hatte Sega mit dem Master System von Anfang an die Gewohnheit, in ihm fest installierte Spiele mitzuliefern – was den enorm großen Vorteil hatte, dass man jederzeit ein startbereites Game zur Hand hatte, ohne in den Modulschacht der Konsole pusten zu müssen. Bereits in der ersten Fassung des Master Systems war “Snail Maze” im BIOS vernagelt: Ein supersimpler Geschicklichkeitstest, der aussieht, als würde er auf einem Abakus laufen, aber hey – kostenlos. Man nimmt ja, was man kriegen kann…

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Level 010: Asterix

Das 1991er „ASTERIX“ auf Segas Master System war ohne jede Frage ein tolles Spiel, über das es sich auf jeden Fall zu sprechen lohnt. Aber der Hauptgrund für diese Episode ist, dass ich schon lange mal „Podcasterix“ sagen wollte…

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Textauszug:

Ich verbinde mit Segas Master System eine Hassliebe. Mein Kumpel Sven hatte kurz nach der Wende eines im Haus, und wir haben darauf wie die Wahnsinnigen “Alex Kidd in Miracle World” gespielt – was die Basis des “Liebe”-Teils ist. Das andere Spiel, das er hatte, das mit dem “Hass” drin, das war “Ghost House” – ein Titel, von dem aus gutem Grund sonst kein Schwein je etwas gehört hat. Das blöde Teil war einfach nur grässlich, hässlich und unermesslich… äh… scheiße. Woraufhin ich mich lieber wieder meinem Game Boy zuwandte. Zumindest bis “Asterix” kam – und den kleinen schwarzen Plastikkasten schlagartig wieder interessant machte…

Hierzulande muss wohl kaum einem erklärt werden, wer oder was Asterix ist, in welchem Dorf er lebt, und ob tatsächlich ganz Gallien von den Römern besetzt ist. Ist es nämlich nicht, dank des Zaubertranks des Druiden und Rauschebartschwingers Miraculix. Und weil dessen Gebräu beim Feindesklatschen so effektiv ist, hat Chefrömer Julius Cäsar eine brillante Idee: Entführen wir doch einfach mal den Hippie, dann hat es sich ratzfatz ausgewiderstandet! So. Problem gelöst. Jetzt erstmal eine schön entspannte Orgie!

Auf das allererste Asterix-Spiel kam ich bereits in der letzten Folge zu sprechen – das war nämlich das umgelabelte “Taz” für den Atari 2600, im lang, lang zurückliegenden Jahr 1983. Danach ging’s für den bekanntesten Gallier diesseits des Rio Grande über obskure Plattformen wie den “Amstrad CPC” oder den “Thomson MO5” weiter auf den “ZX Spectrum” und schließlich auf den “C64” – das bemerkenswerteste Exemplar aus dieser Ära ist das 1987er “Asterix and the Magic Cauldron”. Nicht, weil es spielehistorisch so relevant wäre, sondern in erster Linie deswegen, weil es für den US-Release in “Ardok the Barbarian” umgepinselt wurde. Barbaren waren im Amerika der 80er nämlich extrem populär – anders als Asterix, den da drüben keine Sau kannte. Das Spiel blieb inhaltlich identisch, aber natürlich war auf dem Cover kein kleiner Schnauzbartgallier mehr abgebildet, sondern ein schwertschwingender Pseudo-Arnold. Und logischerweise waren die Sprites im Spiel selbst auch anders…

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