Level 012: Thunder Force 4

Das „Shoot-em-Up“, oder einfach nur „Shmup“, wie seine Freunde es nennen, war einst das dominierende Actiongenre – und kaum ein Spiel verkörperte dessen Reiz und herrlichen Wahnsinn mehr, als das 1992er „THUNDER FORCE 4“.

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Textauszug:

Es gibt wenige, sehr, sehr wenige Spiele, bei denen weiß man von der ersten Sekunde an, dass hier gleich die verdammte Hölle abgehen wird. Da braucht’s nur EIN geiles Gitarrenriff, schon stellt sich die Gänsehaut auf, die Pupillen verengen sich, das Grinsen wird breit, der Blutdruck geht durch die Decke. “Thunder Force IV” ist eines dieser Spiele. Denn das geht so los. Sehr viel aufdenpunktiger als mit diesem Intro wird’s nicht.

“Shmup” ist nicht nur ein Akronym, sondern auch ein Genre und eine innere Einstellung. Simplere Naturen sagen “Ballerspiel” dazu, aber die trinken auch “Piccolöchen” und sagen Dinge wie “zum Bleistift”. “Shmup” steht für “Shoot-em-Up”, und das war in den 80ern und 90ern eines der populärsten Spielegenres überhaupt. Der Name ist da eigentlich Programm: Ballere einfach alles ab. Und da die Technik, das Ganze in 3D durch die Augen des ballernden zu erleben, erst Anfang der 90er schnell genug wurde, behalf man sich bis dahin einfach mit dem Klassiker: Du bist der Wahnsinns-Weltraumheld, deiner Feinde sind gar viele, und, uh, dicke Bossmonster. Aber hey, du hast Laser!

Ja, auch “Thunder Force 4” hat eine dieser Hintergrundgeschichten. Das Gebrabbel um den “Kaiser von Lohun”, das “Galaxie-Bündnis”, die “Stukks-Überschalljäger” und die “Legion von Kha-Oss” (zwinker, zwinker!) nimmt im Handbuch gleich zwei Seiten ein, tut ganz schön im Hirn weh, und ist im Spiel gerade mal am Ende ein paar Zeilen lang präsent. irem hat für “R-Type” im Jahr 1987 eine vergleichbare Variante von “Gegner da. Du im gut bewaffneten Raumschiff hier. Go nuts!” in dem mittlerweile klassischen Satz “Blast off and strike the evil Bydo Empire!” verpackt. Was deutlich eleganter ist als der behämmerte Quatsch hier, auf den ich mit keinem weiteren Wort eingehen werde…

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Level 011: Stunt Island

Wie viele Spiele kennt ihr, in denen ihr als Stuntman, Regisseur und Cutter gleichzeitig loslegen könnt? Die euch eine große Insel als Spielwiese in die Hand drücken, auf der es nur darum geht, möglichst spektakulär Blödsinn anzustellen? Ich kenne genau eines: „STUNT ISLAND“!

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Textauszug:

Das Leben als Stuntman klingt erstmal ganz schön großartig: Man kriegt immer die geilsten neuen Männerspielsachen zum Herumbrummen und Kaputtmachen, die Herzen der heißesten Chicks fliegen einem im Dauerfeuer zu, man muss sich die Geldscheine mit dem Flammenwerfer vom Hals halten. Vom Hals, der einem darüber hinaus auch leider quasi ständig brechen kann, zugegebenermaßen. Aber okay, irgendwas ist ja immer. Und “Stunt Island” war tatsächlich schon immer etwas. Etwas ganz Besonders, um genau zu sein.

Wenn man die crazy kids von heute nach den landläufig populärsten Genres befragt, bekommt man in aller Regel einen Buchstabenmatsch um die Ohren gehauen, der sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass er deutlich mehr Konsonanten als Vokale enthält, was ich immer irgendwie unheimlich finde. Aber in den 80ern, und bis tief in die 90er hinein, war ein Genre beeindruckend populär, das heute außerhalb von Gruppen, die sich durch sehr geheime und im Regelfall mehrere Zusatzgelenke erfordernde Bruderschafts-Handschläge auszeichnen, praktisch keiner mehr kennt: Die Flugsimulation.

Ich bin mit Namen wie “LHX Attack Chopper”, “Falcon 3.0”, “F-15 Strike Eagle 2”, “Gunship 2000”, “Red Baron”, “F-14 Fleet Defender”, “Birds of Prey” oder “Comanche” aufgewachsen – hey, nicht umsonst war das glorreiche “Strike Commander” der Einstand dieses fröhlichen Podkästchens hier! Ein guter Flightstick, der heutzutage bestenfalls fragende Blicke und schlimmstenfalls hektische Anrufe beim Jugendamt nach sich ziehen würde, gehörte damals einfach an jeden PC, der etwas auf sich hielt! Und so war es auch wenig verwunderlich, dass sich schnell Subgenres bildeten – es gab zivile Simulationen wie Microsofts “Flight Simulator”, militärische wie “Tornado” oder eher arcadige Ballereien wie “F-15 Strike Eagle 3”. Und dann… dann gab es noch “Stunt Island”, das sich mit bemerkenswerter Sturheit weigerte, sich in irgendeine Genre-Schublade stopfen zu lassen. Denn es ist, soviel sei vorab schon mal verraten, bis heute absolut einzigartig…

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