Die „Flugsimulation“ ist ein sehr, sehr altehrwürdiges Spielegenre, das aber eigentlich falsch benannt ist – denn in aller Regel wird das eine oder andere Flugzeug simuliert, und nicht das Fliegen an sich. Nicht so beim 1995er „FLIGHT UNLIMITED“! Denn sehr viel flugiger als hier wird’s nämlich bis heute nicht.
Musik von Chris Zabriskie, von den Alben „Stunt Island“, „Reappear“ & „The Dark Glow of the Mountains“.
Ihr findet Game Not Over mittlerweile übrigens auch auf Spotify. ALL ABOARD THE CRAZY KIDS TRAIN!
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Textauszug:
Das Wort “Flugsimulation” wird gern, oft, gezielt betont und in den allermeisten Fällen auch ziemlich falsch benutzt. Denn in aller Regel ist es das Flugzeug, das simuliert wird, und nicht der Flug an sich. Dabei ist es ausgerechnet der, der das Erlebnis der Simulation in diesem speziellen Genre erst so interessant macht – wie “Flight Unlimited” im entspannten Jahr 1995 sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Herzlich willkommen im 58. Level von “Game Not Over”.
Die Firma “Looking Glass Studios”, auch bekannt als “Looking Glass Technologies”, gehörte gerade in den frühen 90ern zu den absoluten Shooting Stars der Spieleentwickler – ist ja auch kein gigantisches Wunder, möchte man sagen, wenn man in seiner Vita ganz entspannt Ausnahmetitel wie “Ultima Underworld 1&2”, “System Shock”, die “Thief”-Reihe oder den schnieken Taktik-Shooter “Terra Nova: Strike Force Centauri” vorweisen kann. Leider waren nur sehr wenige dieser Spiele finanziell ebenso erfolgreich wie in den Kritiken, sodass dieses Wunderstudio im Mai 2000 aus finanziellen Gründen die Tore dichtmachen musste. Fünf Jahre zuvor allerdings flog Looking Glass noch in den höchsten Erfolgshöhen – und das lag auch an “Flight Unlimited”.
In der heutigen Spieleentwicklungslandschaft ist der einzelne Starentwickler, dieser singuläre, sehr hell leuchtende Stern am Designtisch, de facto ausgestorben. Klar, es gibt noch die alten Haudegen vom Schlage eines Sid Meier oder Ken Levine, deren Namen noch immer eine gewisse Zugkraft haben. Und gerade die Indieszene lebt auch davon, den guten alten ebenso einzelgängerischen wie ungewaschenen Garagenentwickler wieder salonfähig gemacht zu haben. Aber sonst gibt es sie eigentlich kaum noch, diese Leuchttürme, auf die man zeigen und sie direkt für ein Spiel, das man liebt, verantwortlich machen kann…
Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
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Danke für die wunderbare und sehr informative Folge!
Ich kannte Flight Unlimited noch gar nicht. Durch Dich habe ich es jetzt angeschaut.
Das innovative Menüsystem alleine ist finde ich schon fast einen Kauf wert. Schön, dass Du solche Details auch erwähnst.
Im Bücherregal im Menü habe ich ganz rechts ein Logbuch namens „Cool Demos“ gefunden. Da drin findet man viele Flugaufzeichnungen, die man per „View Recording“ abspielen kann. So kann man auch als Laie einige ganz tolle Manöver bewundern!
Während der Manöverfilme erscheint oben links sogar eine kleine Darstellung der Flugtrajektorie als grüne Punktstrecke in einem parametrischen 3-D Plot. Das ist einzigartig. Man merkt an solchen wissenschaftlichen Darstellungen im Spiel, dass hier ein Physiker am Werk war. Wahnsinn!
Leider crashed am Ende der Filme mein Dosbox mit der zumindest sehr originellen Meldung „Flight Unlimited vF2.4S has CRASHED. (Someday you will ache like I ache.)“ Da habe ich wohl etwas falsch eingestellt.
Huhu!
Ja, genau diese „cool demos“ meinte ich mit dem vorgefertigten Logbuch, das von den offensichtlich gestörten Piloten gefüllt wurde. 🙂
Fehlermeldung: Haha, die ist super! Ich habe das Spiel bei mir unter Boxer auf dem iMac gespielt, auf Basis meiner eigenen CD-Version – da ließ es sich wunderbar importieren und lief völlig problemlos.
Cheers!
Paul