War „SYNDICATE“ wirklich “Vielleicht das intelligenteste und beste Spiel aller Zeiten”, wie die Power Play in der Ausgabe 7/93 fragte? Oder “More fun than sex!”, wie es die PC Zone 8/93 dick und fett aufs Cover schrieb? Finden wir’s raus!
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Textauszug:
“Vielleicht das intelligenteste und beste Spiel aller Zeiten” – so lautet das Testfazit in der Power Play 7/93. Huiuiui, sage ich mal – gleich mal derart die Allgemeingültigkeitskeule rauszuholen, ist schon verdammt ungewöhnlich! Aber gut, das war noch ziemlich harmlos gegen das, was die britische “PC Zone” dick und fett auf das Cover ihrer August-Ausgabe des Jahres 1993 schrieb. Nämlich “More fun than sex!” Welches Spiel hat denn bitteschön derartige Beschreibungen verdient?
Trenchcoats, Cyborgs, düstere Großstädte, blinkibunti-Dauerleuchtreklame an Wolkenkratzerwänden, alles verregnet und verrotzt – Ridley Scotts visionäres 1982er “Blade Runner” war in vielerlei Hinsicht stilgebend. Klar, dass der hier geprägte dystopische Cyberpunk sehr schnell auch seinen Weg in die Welt der Computerspiele finden würde – Spiele wie “Shadowrun”, “Deus Ex”, das hier in Level 34 bereits ausführlich besprochene “Beneath a Steel Sky”, “System Shock” oder “Omikron: The Nomad Soul” waren überdeutlich davon inspiriert. Sowie natürlich “Syndicate” aus dem Hause Bullfrog.
Hach, Bullfrog – dieser Name war Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre im Prinzip gleichbedeutend mit “Kaufen! SOFORT!” Denn bei diesem kleinen Studio aus dem südwestlich von London herumlungernden Guildford handelte es sich um nicht weniger als einen der gefeiertsten Spieleentwickler ebendieser Ära! Wem Titel wie “Populous”, “Theme Park”, “Dungeon Keeper” oder “Magic Carpet” nichts sagen, hat die Bezeichnung “Computerspieler” eigentlich nicht verdient! Und für “Syndicate” gilt das doppelt und siebzehnfach, denn, soviel sei jetzt schon verraten, für mich ist DAS der bedeutendste und interessanteste Bullfrog-Titel überhaupt.
Seinen Anfang nahm das Ganze beim firmenweiten Pizzafressen und Biervernichten in Bullfrogs lokalem Pub. Das war eine wichtige Firmentradition, intern “liquid lunch” genannt, zu der sich die meisten der Mitarbeiter wöchentlich trafen, um ein paar Stunden später nicht nur satt und glücklich nach Hause zu wanken, sondern auch, um währenddessen mit bekloppten Ideen zu jonglieren. In einem besonders dystopischen Moment, der mich aufgrund der Qualität des durchschnittlichen britischen Bieres nicht im Geringsten verwundert, kam man irgendwie auf Mega-Corporations, die ihre Cyborg-Einheiten aufeinander werfen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen…
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Mal wieder genial, wie immer!
Ich wusste gar nicht, dass die Auflösung auf dem PC besser war als auf dem Amiga. Ich habe es mir gleich bei gog.com mal gekauft.
Das Thema des Spieles ist toll. Ich hatte Syndicate damals auf dem Amiga, aber habe es nie sonderlich gespielt. Irgendwas an der ruckeligen Grafik und dieser sehr farbarmen Bullfrog Optik hat mich gestört. Aber was mich am meisten bei der Amiga Version genervt hat, war, das ich nicht das Innere von den Gebäuden sehen konnte. Das fand ich sehr schade.
Selbst heutzutage freu ich mich immer wie ein Kind, wenn ich in einem Spiel auch in die Gebäude reingehen darf. Das geht ja nie. Man siehe z.B. Watchdogs, Assasin’s Creed, und wie sie alle heissen. Oft sind einem in diesen Spielen alle Türen für immer verschlossen. Bis auf fünf oder sechs Türen, die meist ohnehin schon offen stehen, weil sie für Missionen wichtig sind. Alle anderen sind aber nur flache Texturen, die aussehen wie Türen, auf solide undurchdringbare Wände gepinselt.
Beim Thema Cyberspace fällt mir noch das alte Adventure Neuromancer ein – ein hervorragendes Adventure Spiel! Kannst Du Dich noch damals an die Previews für das Open World Spiel „Cyberspace“ erinnern? Es kam nie raus. Man sollte in Wohnungen gehen und sich dort in den Cyberspace einloggen können, etc.
Ah hier ist es „Cyberspace“ auf dem Amiga. Es kam nie raus, aber man sieht schon sehr coole Screenshots: http://amr.abime.net/review_21698
Haha, großartig. Laut der Vorschau war das ja absurd ambitioniert – kein Wunder, dass daraus nie etwas wurde. 😀
Danke für den Hinweis!
An Syndicate habe ich viele gute Erinnerungen. Ich weiß nicht mehr warum ich das Spiel vorbestellte (war ich ein so großer Bullfrog Fan oder hat mich das Setting einfach so angemacht?), aber als es letztlich kam, war ich so enttäuscht, da das Spiel in einem Großbrief von Softsale verschickt wurde und meine Packung völlig eingedrückt war. Als Sammler von Spielepackungen – und deren Inhalten – war das natürlich sehr ärgerlich.
Aber bist du dir sicher, dass Atlantis die letzte Mission ist? Ich habe das Spiel nur einmal durchgespielt, aber meine mir gemerkt zu haben, dass Atlantis zwar wahnwitzig schwer war, aber man die Mission auch schon wählen konnte, bevor man alle Sektoren erobert hatte. Ich glaube auch, dass ich mich damals wunderte, warum die nachfolgenden Sektoren wieder so viel einfacher wurden. Aber … ich kann mich auch irren.
Syndicate Wars kaufte ich mir natürlich auch. Doch mein Rechner war so dermaßen unterpowered, dass von Spielspaß keine Rede sein konnte. Von den Nachfolgenden Teilen möchte ich gar nicht erst reden. Der Syndicate Shooter ging leider völlig an mir vorbei. Wahrscheinlich wegen den niedrigen Erwartungen nach den Spielen davor. Lohnt sich ein Kauf heute noch?
Moinsen!
Softsale: Argh, das ist natürlich übel – sowas macht man doch nicht! 🙁
Atlantis: Rein chronologisch ist es die letzte Mission, und zumindest in der ersten Hälfte des Spiels (was etwa dem entspricht, was ich für diese Folge nochmal gespielt habe) kann man sie auch nicht anwählen. Hieß eine deiner Firmen damals vielleicht „COOPER TEAM“? Meine nämlich auch, und über diesen Cheat konnte man den Auftrag natürlich gleich anwählen. 🙂
Shooter: Also erstens dürfte der gar nicht so leicht zu kriegen sein, da immer noch indiziert. Und zweitens: Och, doch, schon – ich habe sehr schöne Erinnerungen an den Koop-Modus, den wir damals in der Redaktion mit großem Hallo gespielt haben. Es ist ein Starbreeze-Shooter, und das ist als Qualitätsmerkmal durchaus brauchbar.
Das Wort „Koop“ lässt mich gerade hellhörig werden. Seit etlichen Jahren pflege ich mit meinem besten Kumpel den sogenannten „Zocker-Friday“. Das bedeutet, dass wir an unserem Männer-Abend uns online zusammen schließen und meist bis 3 Uhr morgens irgendwelche Koop Spiele zocken (zuletzt Trine 4, Ghost Recon Wildlands, Guns, Original Sin 2, Core & Canolli 2 und Wolfenstein Young Blood). Es wird jedoch für uns immer schwieriger Spiele mit einer Online Koop Kampagne zu finden. Ich MUSS mir unbedingt jetzt dieses Spiel besorgen. Es gibt doch bestimmt irgendwelche Keyseller im Ausland…. grübel grübel… ich weiß nur nicht, ob Steam diese keys akzeptiert….
gnaaaa, da habe ich Original Sin 2 falsch eingefügt. Das sollte vor Guns, Core & Cannoli 2 eingefügt werden.
Aktuell kostenfrei bei GoG.
Das stimmt! Plus Syndicate Wars und Ultima Underworld 1&2. \o/
https://www.gog.com/promo/rerelease_ultima_underworld_and_syndicate