Eine Kontroverse mit Anlauf, ein Chefentwickler, der mit Videogames nichts am Hut hat, und ein Publisher, der nicht an das Spielkonzept glaubt – das 1993er „JUNGLE STRIKE“ hatte nicht die besten Startvoraussetzungen. Und manchmal entstehen genau daraus die besten Dinge.
+++
Textauszug:
Das Konzept des Shitstorms ist wahrlich keine Erfindung der Moderne, neinnein. Schon in den 80ern und frühen 90ern wurde sich dauernd und lauthals über irgendwas aufgeregt – nur hieß das damals noch “Kontroverse”, und wurde nicht in hirnlosen Tweets oder grammatiklosen Social-Media-Bildchen in Echtzeit ausgetragen, sondern vorzugsweise im etwas asynchroneren Format der Leserbriefe. Nicht zwangsläufigerweise eloquenter formuliert, klar. Eine der größeren Kontroversen, an die ich mich erinnere, war das Gewese um die “Strike”-Serie von Electronic Arts – und das war eine mit Ansage.
Die Entstehungsgeschichte von “Jungle Strike” ist sehr ungewöhnlich, was in erster Linie mit seinem Chefentwickler zu tun hat – Mike Posehn. Denn der hatte die meiste Zeit seines Lebens über mit Computer- und Videospielen eigentlich kaum was am Hut. Stattdessen war er ein typischer Akademiker: Er besuchte von 1964 bis 1974 die “University of California” in Berkeley, und machte dort sowohl seinen Master in Computerwissenschaften als auch den Doktor im Ingenieurswesen und Maschinenbau. Das sind Studiengänge, die fortgeschrittene Mathematik und Physik lehren, was ihm bei der späteren Entwicklung der “Strike” noch sehr zugute kommen sollte. Aber bis dahin war’s noch ein weiter Weg, der nichts mit Spielen zu tun hatte. Stattdessen werkelte der frischgebackene Doktor bei “Lawrence Livermore” in Kalifornien, einer Forschungseinrichtung für nukleare Waffen. Zu dieser Zeit kam er mit dem “Sol 20” in Kontakt, einem der allerersten Heimcomputer überhaupt, und begann, erstmal nur aus Spaß, darauf herumzuprogrammieren. Eines dieser Experimente, ein Projektmanagementprogramm namens “Milestone”, entpuppte sich als so gut und nützlich, dass er anfing, es zu verkaufen – was ihm dann schnell derart viel Geld einbrachte, dass er seinen Job kündigte, und sich in Vollzeit auf die Softwareentwicklung konzentrierte.
Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf Steady und Patreon unterstützt! Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht doch mal vorbei!
+++
Podcast: Play in new window | Download
Subscribe: RSS
Wie? keine Kommentare? Hatte ich wohl damals nach dem Hören vergessen was zu schreiben. Hatte Desert Strike schließlich sehr gerne gespielt.
Aber deshalb bin ich nicht gekommen. Ich wollte dich auf das Spiel Megacopter aufmerksam machen. Könnte dir gefallen. Sag jetzt aber bitte nicht, dass du es in diesem Podcast bereits erwähnt hast 😛
Moinsen!
Haha, wie hätte ich das erwähnen können – das Ding ist ja noch mitten in der Entwicklung. 🙂
Sieht aber echt interessant aus. Ich behalte da mindestens ein halbes Auge drauf. Besten Dank für den Tipp!
Fröhliche Grüße!
Paul
Sorry for off-topic bla bla
Inzwischen empfinde ich es hier als kuschelig und mollig warm. Daher möchte ich mich weiter heimisch einrichten und versuchte gerade mir einen Account anzulegen. Ähm…. ja… Nein. Hier gibt es keine Anmeldung. Aber wie schaffen es manche Leute hier sich doch einen eigenen Avatar einzufügen? Muss ich auf irgendeiner weltumspannenden Seite einen Account einrichten, damit es hier auch zur Geltung kommt?
Ääääh. Hm. Gute Frage. Meine Vermutung wäre: Über eine WordPress-Anmeldung. Bin mir aber nicht sicher.