Ich bin ja nicht gerade als der größte Fan von Sierra-Adventures bekannt. Aber es gibt ein paar Ausnahmen in den Reihen der Logik- und Spielerlebenvernichter, die ich aus dem einen oder anderen Grund dann doch irgendwie ganz gern gespielt habe – und unter diesen nimmt „SPACE QUEST 4“ eine Vorreiterrolle ein.
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Textauszug:
Wer diesen Podcast halbwegs aufmerksam verfolgt, der dürfte wissen, dass ich nicht gerade der größte Sierra-Fan aller Zeiten bin. Das liegt nicht daran, dass ich die Adventures der Firma nicht gespielt hätte – das Gegenteil ist leider der Fall: Ich habe im Laufe der Jahre diverse Leisure Suit Larrys und King’s Quests und Police Quests und wasweißichnochfürquests gespielt – allerdings in den allermeisten Fällen nur bis X. Dieses X markiert den Punkt, an dem mir die beschissen unlogischen Puzzles, die waaaahnsinnig nervenden Dauertode oder die kratzbürstige Bedienung so sehr auf den Sack gingen, dass ich auf den ganzen Mist einfach keinen Bock mehr hatte. Es gibt dankbarerweise ein paar Ausnahmen zu dieser Regel, aber echt nicht viele – und von denen nimmt das 1991er “Space Quest 4” eine Vorreiterrolle ein. Willkommen im 31. Level von “Game Not Over”.
Ich kann nicht von mir behaupten, ein glühender Verehrer der “Space Quest”-Serie zu sein. Das liegt zum einen an den Gründen, die ich gerade eben schon aufgezählt habe – denn in dieser Dreifaltigkeit der nervendsten Adventureverbrechen aller Zeiten waren die ersten Teile der Reihe echt verdammt weit vorn. Aber es ist das generelle Szenario, das mich reizt. Ich habe ja eine allgemeine Schwäche für Science-Fiction – und wenn dann noch eine ordentliche Portion Geblödel dazukommt, dann werde ich im Regelfall sofort hellhörig. Was einer der Gründe dafür ist, dass ich Douglas Adams so verehre. Und das haben Scott Murphy und Mark Crowe, die beiden selbsternannten “Two Guys from Andromeda” auch sehr deutlich getan, als sie Ende 1985 bei Sierra-Chef Ken Williams anklopften, und ihn um grünes Licht für ihre neue Adventure-Idee baten – ein humoriges Weltraumabenteuer namens “Space Quest”.
Die beiden saßen zu diesem Zeitpunkt bereits eine Weile zusammen in einem Büro: Murphy, der autodidaktische Programmierer, und Crowe, der Disney-trainierte Grafiker, hatten gerade ihr erstes gemeinsames Projekt abgeschlossen – das offizielle Adventure zum Disney-Film “The Black Cauldron”, das von “Leisure Suit Larry”-Schöpfer Al Lowe designt wurde, und auf dem gleichnamigen Film basierte, der kurz zuvor in die Kinos kam, und bei uns unter dem Namen “Taran und der Zauberkessel” Bekanntheit erlangte…
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Ich hatte eigentlich gar nicht geplant zu Space Quest hier irgendetwas zu schreiben. Denn dein abschließendes Wort passt zu 100% zu mir:
„Das grundsätzliche Szenario spricht absolut meine Sprache, doch mich haben die vielen vielen großen und kleinen Unzulänglichkeiten von Sierras Adventures im Allgemeinen und Space Quest im Speziellen immer davon abgehalten damit nachhaltig Spaß zu haben.“
Wie schon in den Kommentaren zu Stark Trek Judgement Rites und Indiana Jones 4 erwähnt, bin ich ein großer Fan von Star Trek, weshalb mich das Szenario von Space Quest immer ziemlich anfixte. Doch gehöre ich nicht zu unrecht zum LucasArts Lager. Jeder Versuch Space Quest gut zu finden, wurde konsequent von den Entwicklern des Spiels torpediert. Nach dem Hören deines Podcasts muss ich aber auch gestehen, dass ich ziemlich Pech hatte. Mein erster Klick mit Roger Wilco hatte ich offensichtlich mit der timing geschädigten Version von Space Quest 4. Man empfand ich dieses Spiel als Quark. Viel zu frustrierend! Aber von irgendwoher muss ja der Hype um die Serie her kommen. Daher habe ich viel zu spät eins der vorherigen Teile ausprobiert, was wegen der inzwischen ranzig gewordenen Grafik und Steuerung wenig Spielspaß bot. So ruhte die Serie laaaaange Zeit. Irgendwann, als Space Quest 6 mal in einem Bundle zu haben war, versuchte ich es nochmal. Endlich war Space Quest spielbar. Doch verstand ich auch hier nicht, warum Space Quest so einen Ruf hat. Nach etwa 1/4 des Spiels brach ich auch meinen letzten Versuch ab mit dieser Serie irgendwie warm zu werden.
Herzhaft lachen musste ich bei deinem Spruch zu den leidensfähigen Sierra Spieler, die das Timing Problem gar nicht als solches bemerkten :D. Einfach köstlich, wie sehr das in das Klischee eines Sierra Spielers passt :D… Damit hast du mich besser unterhalten, als Space Quest es jemals hinbekommen hat.